Die drei Dämonen

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Es war vor langer Zeit da lebten in der Nähe der Stephanskirche drei kleine Teufel. Sie trieben sich täglich um die Kirche aber auch in der Kirche herum. Und sie hatten nichts Gutes im Sinn. So war es eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen, die Leute beim Beten zu stören. Sie zwickten die frommen Wienerinnen in den Popo, zogen die Wiener an ihren Bärten und Haaren und gerne bliesen sie auch alle Kerzen aus.

Besonders zu Ostern und in der Weihnachtszeit waren die Teufel unerträglich. Alle Chorproben störten sie empfindlich. Sie versuchten sogar einige Male den Priester von der Kanzel zu vertreiben. Die Leute hatten große Angst vor den drei Teufeln. Wenn sie gezwickt wurden, begannen sie aus Angst zu zittern. Niemand hatte den Mut öffentlich das Problem der drei Quälgeister zu diskutieren, aus Angst das Wort „Teufel“ in den Mund zu nehmen. Da dachten sich die Menschen drei lustige Namen aus und überlegten sich: „Vielleicht sind sie ja nicht so böse, wenn wir ihnen lustige Kosenamen geben.“ So nannten sie die drei Teufel fortan Springinkerl, Spirifankerl und Luziferl.

Aber auch diese Idee half nichts, die drei Dämonen trieben weiterhin böse Scherze mit den KirchenbesucherInnen. Die ärgsten Teufeleien stellte aber Luziferl an. Man erzählt sich auch, dass er Schuld war am Tod des Turmbaumeisters. Er soll den braven Mann auf das hohe Baugerüst gelockt haben und ihm dann einen kleinen Stoß verpasst haben. Der Baumeister verlor sein Gleichgewicht und stürzte in die Tiefe. Ein Wächter beobachtete diese böse Tat und rannte sofort hinauf zur Turmbaustelle. Er war fürchterlich zornig und hatte schon lange genug von den Teufeleien der drei Dämonen. Voller Wut schnappte er Luziferl am Genick und zerrte ihn hinab in den Dom. Dort sperrte er ihn in einen Käfig. Gemeinsam mit anderen Gläubigen konnte er an diesem Tag auch noch Springinkerl und Spirifankerl fangen und sperrte diese ebenfalls ein.

Der Käfig mit den drei Unholden wurde an die Kirchenwand gestellt. Die drei konnten sich nicht befreien und verwandelten sich langsam zu Stein. Man konnte sie lange Zeit in einer Nische zwischen dem Bischofstor und einem Strebepfeiler sehen. Irgendwann einmal sind sie verschwunden. Nur eine alte Tafel mit einer verblassten Inschrift erzählt noch von ihnen.

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