Gärtnerin und Gärtner
Die richtige Berufsbezeichnung ist eigentlich Facharbeiterin oder Facharbeiter Gartenbau.
Die wichtigsten Erzeugnisse sind Obst, Gemüse, Zier- und Zimmerpflanzen.
Gearbeitet wird an der frischen Luft (im Freiland) und in Glashäusern.
In vielen Fällen kümmern sich Gärtnerinnen und Gärtner auch selbst um den Verkauf der gezüchteten Pflanzen.
Inhaltsverzeichnis
Wusstest du schon, dass ...
- sich die Gärtnerinnen und Gärtner der Wiener Stadtgärten (MA 42) um die vielen Parks, Spielplätze und Grünflächen Wiens kümmern?
- Bäume in Baumschulen wachsen lernen?
- in Wien der Augarten, der Belvederegarten und der Schlosspark Schönbrunn zu den bedeutendsten Parkanlagen Österreichs gehören?
Diese drei Gärten sind Bundesgärten. Das heißt, sie sind im Eigentum der Republik Österreich.
Das Wort Schule bedeutet im Gartenbau auch Zucht. In Baumschulen werden daher Bäume gezüchtet. Gärtnerinnen und Gärtner sorgen dort für gute Wachstumsbedingungen.
Tätigkeitsbereich
Zier- und Zimmerpflanzen
Im Glashaus werden das ganze Jahr über Topfpflanzen gezogen. Dabei muss auf die richtige Temperatur und Wassermenge geachtet werden.
Schnittblumen können auch im Freiland für den Blumenhandel angebaut werden.
Kleinere Gärtnereien verkaufen ihre Pflanzen auch selbst weiter. Dabei ist die gute und fachgerechte Kundenberatung wichtig.
Baumschule
Ziersträucher (zB Rosen), Obst-, Laub- und Nadelbäume, blühende und beerentragende Sträucher werden durch Samen oder Stecklinge vermehrt. Sie müssen zuerst im Glashaus - später im Freien - umgetopft, aufgebunden, geschnitten, gedüngt und bewässert werden.
Handelt es sich um Obstbäume oder Beerensträucher muss zusätzlich geerntet werden. Das Obst wird zum Teil gelagert und verkauft.
Werden die Sträucher und Bäume verkauft, sind Interessenten bei der Auswahl der Anbaufläche, der Obstsorten und des Saatgutes zu beraten, Tipps und Anleitungen zur Bodenbearbeitung und Düngung zu geben.
Landschaftsgärtner/in
Die Aufgabe ist Gärten, Grünflächen, Spiel- und Sportanlagen zu bepflanzen und zu pflegen.
Das bedeutet, dass sie sich das ganze Jahr bei jedem Wetter im Freien aufhalten.
Neben der Arbeit mit den Pflanzen sind Wege, Plätze, Mauern und Stiegen nicht nur zu begrünen sondern auch so zu bauen, dass sie sich in das vorgegebene Landschaftsbild einfügen.
Gemüsegärtner/in
Gearbeitet wird meistens in größeren Gemüsegärtnereien.
Die Arbeit teilt sich auf in ...
- die Versorgung der Menschen mit - Paradeisern, Radieschen, Salat, Gurken...
Angebaut wird im Freiland und in Glashäusern. - die Vermehrung der Pflanzen durch Samen oder Stecklinge.
- den Verkauf von Samen, Jungpflanzen und des reifen Gemüses.
Friedhofsgärtner/in
Sie legen Grabstätten und Friedhofsanlagen an, bepflanzen und pflegen sie. Dabei müssen sie mit der Friedhofsverwaltung zusammenarbeiten.
In großen Betrieben werden die verwendeten Pflanzen selbst gezogen.
Viele Betriebe bieten auch das Binden von Friedhofskränzen und Buketts an.
Arbeitsgeräte
Gärtnerinnen und Gärtner haben natürlich mit Pflanzen, Erde und Düngemittel zu tun. Dafür benötigen sie Spaten, Hacken, Rechen, Messer, Scheren, Sägen und Schaufeln ...
Gewächshäuser sind mit Anlagen zur Temperatur- und Lichtregulierung ausgestattet. Diese müssen richtig eingestellt werden. Gleiches gilt für das Belüftungs- und Bewässerungssystem.
Bei der Freilandarbeit und in der Landschaftsgärtnerei wird auch mit Maschinen gearbeitet. Materialien wie Stein, Holz, Erde und Sand benötigen Kettensäge, Winkelschleifer, Steinsäge, Minibagger und Betonmischer.
Anforderungen
Natürlich sollte eine Person in diesem Beruf Freude an der Natur und den Pflanzen haben.
Interesse an Mathematik, Deutsch, Biologie und Chemie sind erforderlich.
Auch wenn viele Maschinen die Arbeit unterstützen, ist Kraft und handwerkliches Geschick erforderlich.
Für die Arbeiten im Freien unter allen Wetterbedingungen sollte man gesund und fit sein. Pollenallergien beeinflussen die Freude an der Tätigkeit.
Ausbildung
Der Beruf ist ein Lehrberuf. Die Lehre dauert 3 Jahre. Sie erfolgt in einem Ausbildungsbetrieb. Zusätzlich muss man eine Landwirtschaftliche Berufsschule besuchen. Sie schließt mit einer Lehrabschlussprüfung ab. Es kann zusätzlich auch die Lehre mit Matura gemacht werden.
Wird nach der 8. Schulstufe die Höhere Lehranstalt für Gartenbau für 5 Jahre besucht, schließt diese mit Matura ab. Danach darf ein eigener Betrieb geführt werden.
Zahlen aus Wien
Das Wiener Stadtgartenamt beschäftigt je nach Jahreszeit zwischen 900 und 1 500 Personen.
In 700 von den über 3 200 Blumenbeeten werden rund 640 000 Frühlingsblumen und dann 450 000 Sommerblumen gepflanzt. Sie kümmert sich um 485 300 Bäume davon 95 000 Alleebäume und setzen jedes Jahr 4 500 neue Bäume in die Erde.
Sie betreuen 991 Park- und Grünanlagen und sorgen so dafür, dass mehr als die Hälfte der Stadt Grünfläche ist. Wien gehört, dank den Gärtnerinnen und Gärtnern zu den grünsten Städten der Welt.