Handball

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Handballspielerin beim Sprungwurf - Armin Kübelbeck (Kuebi) commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Handball, genauer gesagt Hallenhandball, ist ein sehr schneller, körperbetonter Mannschaftssport. Dabei versuchen beide Mannschaften den Ball in das gegnerische Tor zu werfen. Am Ende gewinnt die Mannschaft, welche die meisten Tore erzielt hat.

Wusstest du schon, dass ...

ein Handball - Armin Kübelbeck (Kuebi) commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0
  • ein Handball aus Leder oder Kunststoff besteht?
  • es auch Beachhandball gibt?
  • ein Team aus 7 Spielenden besteht?


Der moderne Hallenhandball hat sich aus dem Feldhandball, das auf einem Fußballfeld gespielt wurde, entwickelt. Seit Mitte der 90er Jahre gibt es auch Beachhandball, das zwar vom Hallenhandball abstammt, aber zum Teil sehr unterschiedliche Regeln hat.

Spielidee

Torfrau beim Handball - Armin Kübelbeck (Kuebi) commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Wie bei den meisten Mannschaftballspielen ist die Idee sehr einfach: wer mehr Tore schießt, gewinnt.

Wenn diese Idee jedoch umgedreht wird, kann auch gesagt werden, wer weniger Tore schießt, verliert.

Deshalb wird beim Handball auch sehr viel Wert auf die Verteidigung gelegt.


Geschichte

Mosaik einer römischen Vorläuferform von (Damen)-Handball - Foto: AlMare commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Spiele, die mit viel Fantasie als Vorläufer des Handballs bezeichnen werden könnten, gab es bereits in der Antike. Auch im Mittelalter wurden verschieden Fangspiele gespielt. Das moderne Handballspiel begann sich aber erst vor etwas mehr als 100 Jahren aus verschiedenen anderen Ballspielen zu entwickeln.

Am 29. Oktober 1917 beschloss der Berliner Turnlehrer Max Heiser dann, dass das von ihm entwickelte Spiel ab jetzt Handball heißen soll. Also gilt dieser Tag als der "Geburtstag" des Handballs.

Das Spielfeld und die Größe der Mannschaften wurden einfach vom Fußball übernommen. Parallel zum Feldhandball wurde vor allem in Skandinavien der Hallenhandball entwickelt. Der Grund dafür war ganz einfach - der Sommer in Skandinavien ist zu kurz, um gut trainieren zu können.

Der nächste Schritt war die Anpassung der Regeln auf die neuen Bedingungen in der Halle. Diese Regeländerungen machten das Spiel schneller und attraktiver.

Zuerst wurden Feld- und Hallenhandball gleich behandelt. Nachdem 1972 der Hallenhandball zur olympischen Sportart wurde, war aber klar, dass die Tage des Feldhandballes gezählt waren.

Seit 1994 wird auch eine Europameisterschaft in dieser Sportart ausgetragen.


Spielfeld und Spielball

Handballspielfeld - Pumbaa80 commons.wikimedia.org, CC BY-SA 2.5

Das Spielfeld

Das Spielfeld ist 40 Meter lang und 20 Meter breit. Vor den beiden Toren sind jeweils 2 Linien aufgezeichnet, eine durchgezogene in 6 Metern Abstand (der Wurfkreis) und eine gestrichelte in 9 Metern Entfernung (die Freiwurflinie).

7 Meter vor dem Tor befindet sich die Strafwurflinie. Von dieser Linie wird der Strafwurf (auch einfach 7-Meter genannt) geworfen.

An der Seitenlinie gibt es dann noch Markierungen, welche die Auswechselzonen anzeigen. Nur in diesen markierten Zonen darf ausgewechselt werden.

Die Tore beim Handball sind 3 Meter breit, 2 Meter hoch und meisten rot weiß gestreift.

Der Ball

Der Handball besteht aus einer Leder- oder Kunststoffhülle und ist mit Luft gefüllt. Wenn du bereits sehr früh mit dem Handball spielen beginnst, beim sogenannten "Mini-Handball", spielst du mit einem Ball, der ungefähr 48 cm Umfang hat.

Ab 8 Jahren wird dann mit Bällen gespielt, deren Größe und Gewicht genau festgelegt sind. Der Ball, mit dem ab 8 Jahren gespielt wird, hat einen Umfang von 50 bis 52 cm.


Spielablauf und Regeln

Handballspielende Mädchen - Armin Kübelbeck (Kuebi) commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0


Spielzeit

Handballspieler beim Wurf auf das Tor - Armin Kübelbeck (Kuebi) commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Ein Handballspiel besteht aus 2 Hälften zu je 30 Minuten Spielzeit. Kinder spielen 2 mal 20 Minuten. Die Spielzeit steigert sich dann auf 2 mal 25 Minuten. Erst ab 17 Jahren werden die vollen 2 mal 30 Minuten gespielt.

Die Spielzeit kann von den Schiedsrichtern jederzeit unterbrochen werden, das heißt dass die Uhr erst wieder zu laufen beginnt, wenn die Schiedsrichter das Spiel wieder anpfeifen.
Übrigens gibt es beim Handball 2 Schiedsrichter.

Mannschaft

Handballmannschaft mit Trainer - Armin Kübelbeck (Kuebi) commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Eine Handballmannschaft besteht aus 7 Spielenden: einem Tormann oder Torfrau und 6 Feldspielenden. Bis zu 7 weitere Spielende sitzen auf der Auswechselbank. Beim Handball kann beliebig oft gewechselt werden.

Regeln

Passives Spiel beim Handball - Armin Kübelbeck (Kuebi) commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Beim Handball dürfen mit dem Ball nur 3 Schritte gelaufen werden. Danach muss der Ball entweder abgespielt werden oder es muss gedribbelt werden.

Dribbeln heißt beim Handball, das der Ball immer wieder mit der Hand auf den Boden gespielt und der zurückspringende Ball sofort wieder zum Boden zurück gedrückt wird. Die Hand darf dabei gewechselt werden. Der Ball darf aber zwischendurch nicht gefangen werden.

Wird ein Schrittfehler begangen, also wenn unerlaubt 3 Schritte mit Ball gemacht werden, bekommt die gegnerische Mannschaft den Ball.

Wenn einem Mannschaft versucht, den Ball zu behalten, damit die Zeit vergeht, heben die Schiedsrichter einen Arm und zeigen dadurch passives Spiel an. Danach hat die angreifende Mannschaft noch 5 bis 10 Sekunden Zeit, um ihren Angriff abzuschließen. Andernfalls pfeifen die Schiedsrichter ab und die andere Mannschaft bekommt den Ball.

Fouls

Da Handball ein sehr körperbetonter Sport ist, fällt es beim Zusehen oft schwer zu unterscheiden was denn jetzt ein Foul ist und was nicht.

Prinzipiell ist es nicht erlaubt, den Ball wegzureißen oder den Gegner festzuhalten. Auch das Stoßen und Anspringen des Gegners oder ähnliche Attacken sind verboten.

Wenn ein Spieler gegen diese Regeln verstößt, gibt es einen Freiwurf für die andere Mannschaft. Wird durch das Foul eine klare Torchance verhindert kommt es statt dem Freiwurf zum 7-Meter.

Strafen

2-Minuten Strafe im Handball - Armin Kuebelbeck (Kuebi) commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Gegen einzelne Spielende können folgende Strafen ausgesprochen werden:

  • Verwarnung (gelbe Karte)
  • 2-Minuten Zeitstrafe: der bestrafte Spieler muss 2 Minuten aus dem Spiel und darf nicht durch einen anderen Spieler erstetzt werden.
  • 2+2-Minuten Zeitstrafe: kann ausgesprochen werden, wenn ein ausgeschlossener Spieler lautstark gegen die Entscheidung protestiert (2 Minuten für das Foulspiel + 2 Minuten für das Protestieren)
  • 2-Minuten Zeitstrafe + Disqualifikation: wenn ein Spieler gegen die Zeitstrafe nicht nur protestiert, sondern dabei auch den Schiedsrichter beleidigt, kommt zur 2-Minuten Strafe noch eine Disqualifikation dazu.
  • Disqualifikation: die rote Karte erhält ein Spieler, wenn er ein besonders schweres Foul begeht, welches die Gesundheit des Gegner gefährdet. Bekommt ein Spieler die dritte 2-Minuten Zeitstrafe wird er ebenfalls disqualifiziert. Nach der 2-Minuten Strafe, darf ein anderer Spieler seinen Platz einnehmen.
  • Ausschluss: diese Strafe ist die Härteste im Handball und wird nur wegen Tätlichkeiten ausgesprochen. Wenn ein Spieler wegen einer Tätlichkeit ausgeschlossen wird, muss das Spiel in Unterzahl fertig gespielt werden.

Es ist fast nicht möglich, eine gute Handballspielerin oder einen guten Handballspieler ohne Foul vom Ball zu trennen. Deshalb sind Freiwürfe und 2-Minuten Strafen an der Tagesordnung und werden einkalkuliert.


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