Handy
Das englische Wort handy heißt übersetzt: griffbereit oder handlich. Bei uns wird damit das Mobiltelefon bezeichnet.
In der U-Bahn, auf dem Spielplatz, im Supermarkt ... überall "klingelt/ piept oder vibriert" es dann und wann. Manchmal miaut es, macht Urwaldgeräusche oder es sind Lieder zu hören. Handys bzw. Smartphones sind allgegenwärtig.
Sie werden zur Kommunikation, zum Spielen, Fotografieren, Filmen, Zeitung lesen ... genutzt.
Inhaltsverzeichnis
Wusstest du schon, dass ...
- Erich Kästner in seinem Kinderbuch "Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee" bereits 1932 eine gute Beschreibung des Mobiltelefons gab?
- selbst kaputte Handys wertvoll sind, da sie verschiedene Wertstoffe enthalten, die recycelt werden können?
- das erste Mobiltelefon 1983 von Motorola verkauft wurde, es sagenhaft teuer war und eine Gesprächsdauer von nur einer Stunde aufwies?
Technische Voraussetzung
Heinrich Hertz entdeckte die elektromagnetischen Wellen bereits im Jahr 1886. Über diese können Sprache, Bilder, Musik und andere Informationen beispielsweise mit dem Handy drahtlos verschickt werden.
Elektronmagnetische Wellen werden auch Funkwellen genannt. Radio, Fernsehen … nutzen ebenfalls diese Technologie.
Geschichte
Bereits 1918 wurden in Deutschland die ersten Versuche mit Funktelefonen durchgeführt.
Im Kinderbuch "Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee" von Erich Kästner gab es schon 1932 eine sehr genaue Beschreibung des Mobiltelefons.
Erst Ende der 1950-er Jahre wurden die ersten Autotelefone gebaut. Diese Mobiltelefone waren so groß wie ein Koffer und sehr schwer – über 20 kg. Diese teuren Geräte ließen sich reiche Menschen ins Auto einbauen. Später wurden die Geräte wirklich tragbar. Sie bestanden aus einer kleinen Box mit Telefonhörer und Antenne.
Das erste Mobiltelefon, das unseren heutigen Handys annähernd ähnlich sah, wurde 1983 von Motorola entwickelt. Die Abmessungen waren trotzdem noch enorm. Es wog 800 Gramm und war 33 mal 4,5 mal 9 Zentimeter groß. Zum damaligen Zeitpunkt kostete es noch 3995 US-Dollar und hatte eine Gesprächsdauer von nur einer Stunde. Ein Jahr später besaßen trotzdem schon 300 000 Menschen dieses Urmodell des modernen Handys.
Durch die Einführung digitaler Mobilfunknetze konnte die benötigte Batterieleistung und dadurch die Größe der Geräte verkleinert werden.
Weitere Funktionen kamen hinzu wie das Verschicken und Empfangen von SMS und MMS.
Zu den weiteren Entwicklungen zählen unter anderem die Farbdisplays. Die Anzeige am kleinen Bildschirm war zuerst in den vier Farben (rot, blau, grün und schwarz) und später in immer mehreren möglich. Die ersten Fotokameras für Mobiltelefone waren noch zum Aufstecken, später wurden sie dann in die Geräte eingebaut.
Smartphones
Inzwischen sind die Handys schon kleine Computer geworden. Eine der letzten großen Entwicklungen ist der sogenannte Touchscreen. Bei diesem erfolgt die Bedienung über einen berührungsempfindlichen Bildschirm, meist mittels Finger, manchmal auch mittels Stift. Diese Geräte werden auch Smartphones genannt.
Es gibt auch eine Mischung aus Mobiltelefon und Tablet, die Phablet genannt wird.
Mobilfunknetz
Das Mobilfunktnetz besteht aus einem zentralen Computer und sehr vielen Mobilfunkanlagen. Diese werden im herkömmlichen Sprachgebrauch oft als Handysendemasten bezeichnet.
Die Mobilfunkanlagen decken ein bestimmtes Gebiet mit Funkwellen ab. Das wird als so genannte Funkzelle bezeichnet.
Über das Mobilfunknetz werden Mobiltelefongespräche aber auch andere Daten übertragen. Eine Verbesserung der Mobilfunktechnologien hat eine Beschleunigung internetbasierter Anwendungen gebracht.
Telefonieren und Co.
Wenn du eine andere Person anrufst, sendet dein Handy ein Funksignal als Funkwelle zu einer Mobilfunkanlage. Diese leitet die übermittelten Daten an den zentralen Computer weiter. Der weiß in welcher Funkzelle sich das angerufene Handy befindet und leitet der zugehörigen Mobilfunkanlage die Daten weiter. Mittels Funkwelle wird das Funksignal an das angerufene Handy gesendet. Dieses läutet und das Gespräch kann nun starten.
Smartphones bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten: So können wir mit ihnen im Internet surfen, spielen, fotografieren und filmen oder Musik hören. Ganz beliebt sind Apps (englische Kurzform von Applications = Anwendungen) zur Kommunikation, sei es über soziale Netzwerke wie Facebook und Co. oder Messenger Apps wie beispielsweise WhatsApp.
Probleme
Moderne Handys sind immer mehr kleine "Alleskönner". Umso schlimmer ist es, wenn das Gerät gestohlen oder kaputt wird. Wenn die Daten nicht regelmäßig gesichert werden, gehen dabei oft Fotos, Videos und anderes verloren.
Bereits für viele Menschen ist es ein Problem, das Handy mal einen Tag oder länger nicht zu benutzen. Sie fühlen sich dann oft von ihrer Umwelt abgeschnitten. Oft wird diese Abhängigkeit gar nicht bewusst wahrgenommen.
Waren es früher meist SMS und E-Mails, werden oft Soziale Netzwerke und Co. für Cyber-Mobbing missbraucht.
Kriminelle versuchen mittels Tricks über das Telefon oder Internet Geld von ihren Opfern abzuzocken. Immer wieder tappen Menschen in Abo-Kostenfallen (=Abonnement) weil sie beispielsweise neue Emojis (=Emoticons) vermeintlich gratis haben wollen.
Vorsicht ist auch bei kostenlosen Apps geboten. Oft bezahlen die Nutzerinnen und Nutzern mit privaten Daten, die Firmen auswerten bzw. verkaufen.
Hohe Handyrechnungen haben in vielen Familien schon für Streit gesorgt. Besprich mit deinen Eltern im Vorfeld, was für euch kein Problem bei der Nutzung darstellt und was nicht geht.
Gesundheit
Von manchen WissenschaftlerInnen wird behauptet, dass Mobilfunkanlagen und Handys durch ihre Strahlung gesundheitsschädlich sind. Beweise dafür gibt es bislang noch nicht.
Langzeitwirkungen sind außerdem schwer festzustellen, da es die modernen Handys noch nicht so lange gibt. Deshalb empfiehlt auch in Österreich die Ärztekammer, Gespräche am Handy möglichst kurz zu halten.
Oft können Handys zu heftige Ruhestörern werden zB im Kino. Darum werden besonders in Amerika für Sport- oder Theaterveranstaltungen Störsender eingesetzt, die einen Funkempfang während der Aufführung verhindern.