Skispringen
Beim dieser Wintersportart wird von einer Schanze gesprungen, um möglichst große Weiten zu erzielen. Diese Sportart wird in Einzel- und Teambewerben ausgetragen. Außerdem ist Skispringen Teil der Nordischen Kombination, die auch Sprunglauf bezeichnet wird. Am weitesten geht es aber beim so genannten Skifliegen.
Zu den besonderen Highlights im Skisprung zählt die um den Jahreswechsel stattfindende Vierschanzentournee.
Außerdem gibt es auch Bewerbe im Sommer. Dabei ist die Anlaufspur auf der Schanze nicht aus Eis sondern zB aus Keramik. Gelandet wird anstatt auf Schnee auf speziellen Kunststoffmatten.
Inhaltsverzeichnis
Wusstest du schon, dass ...
- der Sportler oben auf der Schanze vor dem Sprung auf dem sogenannten Zitterbalken Platz nimmt?
- die Skispringer früher mit über dem Kopf gestreckten Armen gesprungen sind?
- beim Skifliegen Weiten um die 240 m erreicht werden?
Geschichte
Skispringen stammt aus Norwegen. Dort wurden bereits ab 1879 Wettbewerbe auf einer Schanze ausgetragen. Diese Sportart ist seit den ersten Olympischen Winterspielen ein fixer Bestandteil derer – aber nur für Herren.
Ab 1911 springen auch Damen, jedoch gab es bis 1998 keine eigenen Bewerbe für sie. Seither wächst die Anzahl ihrer Bewerbe und seit 2009 haben sie eine eigene Weltmeisterschaft. Bei den Olympischen Spielen 2014 dürfen nunmehr auch die Damen mitspringen.
Veränderungen
Der Flugstil der Springer hat sich in der Geschichte des Skispringens mehrfach verändert. In den Anfängen wurde mit paralleler Skihaltung gesprungen. Dabei ruderten die Springer mit den Armen in der Luft. Nach etlichen Jahren wurden diese nach vorne gestreckt und in den 1950-ern hielten die Springer die Arme direkt neben ihren Körper. Die letzte große Veränderung war etwa Ende der 1980-er, Anfang der 1990-er Jahre. Damals setze sich der V-Stil durch. Dabei bringen die Skispringer ihre Ski nach dem Absprung von der Schanze in eine V-Form.
Neben der Veränderung des Flugstils kam es zu Weiterentwicklungen bei Ausrüstung und Schanzen.
Olympische Bewerbe
- Einzelspringen auf der Normalschanze und Großschanze
- Teamspringen auf der Großschanze
Olympische Geschichte
- 1924 (Chamonix): das Springen von der Normalschanze war bereits 1924 olympisch; allerdings wurde damals noch von einer 70 m Schanze gesprungen;
- 1964 (Innsbruck): erstmals wird von der Großschanze gesprungen;
- 1988 (Calgary): das olympische Programm wird durch das Mannschaftsspringen ergänzt
- 2014 (Sotchi): erstmalig Damen-Skispringen
Disziplinen
Zu den Disziplinen im Skispringen zählen:
- Normalschanze (90 Meter)
Auf diesen werden Weiten bis an die 105 Meter erreicht. - Großschanze (120 Meter)
Die hier erzielten Weiten sind 140 Meter und darüber. Umso weiter der Sprung geht, desto schwieriger ist es diesen zu landen. - Skifliegen (145 - 195 Meter)
Je nach Flugschanze werden hier Weiten um die 240 Meter erreicht. - Teamspringen
Jedes Team besteht aus vier Mitgliedern. Es erfolgt eine Aufteilung der Teams in vier Gruppen. Nacheinander springt jede Gruppe. Es gibt zwei Durchgänge wobei die Punkte der Teammitglieder addiert werden.
Es gibt Teambewerbe auf der Normal-, Großschanze sowie im Skifliegen.
Wettbewerbe
Bis auf die besten 10 Springer des Weltcups müssen sich die Springer für den Wettkampf mit einem Sprung qualifizieren. Der Wettkampf wird in zwei Durchgängen durchgeführt. Für jeden Sprung in den beiden Durchgängen erhalten die Springer Wertungspunkte, die anschließend zusammen gezählt werden. Wer die meisten erhält, gewinnt das Springen.
Sprung
Zuerst setzt sich der Springer oben auf der Sprungschanze auf den Balken und stößt sich ab. In der Anlaufposition (=Hocke) fährt er mit hoher Geschwindigkeit ca. 90 km/h die Spur hinunter.
Am Schanzentisch (=Rampe) muss der Springer im richtigen Moment mit viel Kraft abspringen.
Er bringt sich in die optimale Flugposition, richtet die Ski V-förmig aus und „segelt“ er den Hang hinab.
Für die Landung werden die Ski parallel ausgerichtet. Bei dieser versucht der Springer einen schönen Telemark zu machen. Das ist eine Schrittposition in der die Arme seitlich weggestreckt werden.
Bewertung
Wertungsrichter beurteilen durch Noten die gesprungene Weite und Haltung. Aus beiden wird die Gesamtnote als Punktezahl errechnet. Besonderes Augenmerk gilt der Landung.
Skispringen ist ein Freiluftsport, bei dem der Wind eine große Rolle spielt. Um unterschiedliche Windverhältnisse etwas auszugleichen, werden auch spezielle Wertungspunkte vergeben.
Ausrüstung
Für Skispringen werden breite und recht lange Skier benötigt. Auf diesen ist eine spezielle Bindung angebracht.
Der besondere Sprunganzug soll weitere Sprünge oder Flüge ermöglichen. Jedoch darf er den Regeln nach nicht zu groß sein.
Außerdem gibt eigene Unterwäsche, Skibrillen und Handschuhe. Natürlich wird immer mit Sturzhelm gesprungen.
Rekorde
Den ersten Sprung über 100 Meter gelang dem Österreicher Sepp Bradl im Jahr 1936.
Im März 1994 flog sein Landsmann Andreas Goldberger als erster Mensch über 200 Meter. Jedoch musste er bei der Landung in den Schnee greifen und somit wurde der Sprung nicht als offizieller Rekord anerkannt. Noch am selben Tag holte sich der Finne Toni Nieminen mit einer Weite von 203 Metern diesen Rekord.
Der Österreicher Stefan Kraft stellte im März 2017 die Weite von 253,5 Metern auf.
Bei den Damen hält die Österreicherin Daniela Iraschko seit 2003 den Rekord von 200 Metern.
Top Springer/innen aus Österreich
Das österreichische Team war oft in den vergangenen Saisonen erfolgreich. Hier zwei Beispiele:
- Bei der Weltmeisterschaft im Skispringen 2011 wurden die 1. Plätze im Einzelspringen und im Team immer von den österreichischen Herren belegt. Daniela Iraschko holte sich bei den Damen ihren ersten WM Titel.
- In der Vergangenheit wurde der Skisprung Gesamt Weltcup unter anderem je 2-mal von Gregor Schlierenzauer, Thomas Morgenstern und Stefan Kraft gewonnen. Die Nationenwertung ging sogar 8-mal hintereinander an Österreich!