Theater
Das Wort Theater stammt von den griechischen Wörtern „thèatron“ (Schaustätte, Theater) und „theaomai“ (anschauen) ab.
Es dient als Bezeichnung für eine Darstellung in Szenen, die von einem Publikum angesehen wird.
Das Wort Theater gilt sowohl für das Gebäude, in dem gespielt wird, als auch für das Stück selbst.
Menschen, die gemeinsam ein Theaterstück aufführen, werden als Theatergruppe bezeichnet.
Hier erfährst du beispielsweise einiges über die Herkunft des Theaters und welche unterschiedlichen Sparten es heute in dem Bereich gibt.
Inhaltsverzeichnis
Wusstest du schon, dass ...
- einE JournalistIn, der oder die wertend über Theaterstücke schreibt, KritikerIn genannt wird?
- im Theater eine pannenreiche Generalprobe als gutes Zeichen für die Premiere gilt, und umgekehrt?
- sich abergläubische Schauspieler über Blumen nach der Premiere freuen, aber davor nicht?
Geschichte
Theater gespielt wurde schon vor etwa 4 000 Jahren. Bereits in den alten Steinzeitkulturen gab es Tänze, die aufgeführt wurden.
Aber erst die Griechen legten die Grundsteine unseres heutigen Theaters. Sie bauten das Theatron (Schaustätte, Theater). Es war ein so genannter Zuschauerraum. Hier fanden in den Anfangszeiten hauptsächlich politische Diskussionen und religiöse Feste statt. Die religiösen Feste waren meistens Dionysien, also Festspiele, die für den Gott Dionysos gefeiert wurden. Dionysos war übrigens der Gott des Weines. Diese Feste bestanden aus allerlei Gesangs-, Tanz- und Opferritualen. Aus den Dionysien entwickelten sich später die griechische Tragödie und schließlich die Komödie.
Die Form des Dionysotheaters wurde in alle griechischen Kolonien gebracht und verbreitet. Es bestand aus einem Zuschauerraum und einer Bühne (skéne), auf der gespielt wurde. Aus dem Wort skéne wurde später unser bekanntes Wort „Szene“, das für einen kurzen Abschnitt eines Theaterstückes oder auch Films steht.
Weiterentwicklung
Tragödien gab es ab 534 vor Christus und die ersten Komödien wurden etwa 50 Jahre später aufgeführt.
Schließlich übernahmen die Römer diese Kultur. Im gesamten römischen Reich wurden Theater errichtet.
Das Mittelalter hatte auch seine eigene Theaterkultur. Die Menschen zur damaligen Zeit führten verschiedene Passionsspiele auf, deren Inhalte hauptsächlich aus der Bibel stammten und von Heiligen handelten.
Die klassischen Dramen (Tragödie und Komödie) wurden erst in der Zeit der Renaissance, im 15. und 16. Jahrhundert nach Christus, wieder entdeckt.
Seither breitete sich das Theater immer weiter aus. Nach und nach entwickelten sich die unterschiedlichsten Formen, in denen Theaterstücke aufgeführt wurden.
Sprechtheater
Zum Sprechtheater zählen die Tragödie und die Komödie. Sprechtheater wird auch als Schauspiel bezeichnet. Bei dieser Art des Theaters wird in erster Linie gesprochen. Das Sprechtheater ist die Form des Theaters, die meistens gemeint ist, wenn von Theater die Rede ist.
Als Tragödie wird im deutschsprachigen Raum das Trauerspiel bezeichnet. Diese Theaterstücke haben einen traurigen Inhalt. Oft geht das Stück schlecht für den Hauptdarsteller aus, das bedeutet, es gibt kein „Happy End“ (glückliches Ende).
Die Komödie ist das genaue Gegenteil einer Tragödie. Diese Theaterstücke sind lustig und gehen für die Helden immer gut aus.
Musiktheater
In diese Sparte des Theaters gehören die Oper, die Operette und das Musical.
Die erste Form des Musiktheaters war die Oper. Sie entwickelte sich etwa ab 1650 nach Christus.
Die Operette entstand Ende des 17., Anfang des 18. Jahrhunderts. Sie wurde zu Beginn als „geringere Oper“ bezeichnet.
Die Wurzeln des Musicals, wie wir es heute kennen, befinden sich am Broadway in New York zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Hier trafen unterschiedliche Nationalitäten aufeinander. Die ersten Musicals enthielten dementsprechend Teile aus dem Jazz, dem Swing, lustigen Revuen und der Operette.
Tanztheater
Diese Form des Theaters wird auch Köpertheater genannt.
Gemeint war damit früher vor allem das Ballett, das sich im 15. und 16. Jahrhundert aus den Schauspielen und Tanzvorführungen der französischen und italienischen Fürstenhäuser heraus entwickelte.
Ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, also vor etwa 50-60 Jahren kam es zu einer Spaltung in die Bereiche klassisches Ballett und Tanztheater.
Seither wird der Begriff Tanztheater hauptsächlich für den experimentellen Tanz verwendet.
Dazu zählt beispielsweise auch der Ausdruckstanz.
Figurentheater
Eine vierte Sparte des Theaters ist das so genannte Figurentheater, das besser als Puppentheater bekannt ist.
Diese Form des Theaters wird allerdings nicht zu den klassischen Formen gezählt.
Beim Figurentheater wird zum Beispiel mit Handpuppen, Marionetten, Sockenpuppen und Fingerpuppen gespielt.
Im asiatischen Raum gibt es auch Aufführungen mit Schattenfiguren.
Die bei uns wohl bekannteste Handpuppe ist der Kasperl.
Inszenierung
Damit ein Theaterstück, egal ob Sprechtheater, Musiktheater, Tanztheater oder Puppentheater erfolgreich aufgeführt werden kann, muss es inszeniert werden. Das Wort Inszenierung bedeutet so viel wie in Szene setzen.
Bis so ein Stück aufgeführt werden kann, ist eine Menge Arbeit notwendig:
Zuerst wird ein Theaterstück ausgewählt, dass gespielt werden soll. Anschließend müssen die Rollen durch Schauspieler besetzt werden. Außerdem muss ein Regisseur, sein Assistent und ein Ausstatter (für die Kostüme, Requisiten und Bühnenbild) gefunden werden.
Jetzt erarbeiten der Regisseur und der Bühnenbildner einen Plan für das Stück. Anschließend ist es an der Zeit, ein Text für die Schauspieler zu schreiben und die Musik, falls erforderlich, in Auftrag zu geben.
Ist dies geschehen, werden die ersten Bühnenbilder und Kostüme entworfen. Inzwischen beginnen bereits die ersten Proben für die Schauspieler.
Ist das Bühnenbild fertig, gibt es Proben mit dem Bühnenbild. Das ist wichtig, damit die Schauspieler wissen, wo und wie sie sich auf der Bühne bewegen können. Auch Licht und Ton werden in die Proben eingebaut, damit die Techniker wissen, worauf sie achten sollen.
Sind die Kostüme fertig, gibt es die ersten Kostümproben.
Schließlich rückt der Tag der Premiere (erste Aufführung) immer näher. Am letzten Tag vor der Premiere gibt es eine Generalprobe. Jetzt können, falls nötig, noch kleine Verbesserungen vorgenommen werden.
Und dann ist es soweit. Die erste richtige Aufführung, die Premiere, findet statt.