Stoß im Himmel: Unterschied zwischen den Versionen
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Vor vielen Jahren lebte in Wien eine hochmütige, eitle Frau. Sie hatte nichts anderes im Sinn, als prunkvolle Kleider zu tragen und alle anderen Frauen zu übertreffen. Um Kirche und Gottesdienst kümmerte sie sich nicht. | Vor vielen Jahren lebte in Wien eine hochmütige, eitle Frau. Sie hatte nichts anderes im Sinn, als prunkvolle Kleider zu tragen und alle anderen Frauen zu übertreffen. Um Kirche und Gottesdienst kümmerte sie sich nicht. | ||
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Punkt Mitternacht trat die Bettlerin ins Zimmer und rief: „Du hast mir zum Lohn versprochen, dass mein sein soll, was zu dieser Stunde von meinem Kleid bedeckt ist. Nun bist du es selbst, und daher bist du mein!“ Und statt der Alten stand plötzlich der Teufel im Raum. Das Kleid ging in Flammen auf und brannte um den Leib der Verzweifelten. Als der Teufel nach der Sünderin greifen wollte, riss plötzlich ein heftiger Stoß die Frau zurück. | Punkt Mitternacht trat die Bettlerin ins Zimmer und rief: „Du hast mir zum Lohn versprochen, dass mein sein soll, was zu dieser Stunde von meinem Kleid bedeckt ist. Nun bist du es selbst, und daher bist du mein!“ Und statt der Alten stand plötzlich der Teufel im Raum. Das Kleid ging in Flammen auf und brannte um den Leib der Verzweifelten. Als der Teufel nach der Sünderin greifen wollte, riss plötzlich ein heftiger Stoß die Frau zurück. | ||
Das brennende Kleid fiel ab und die Reuige wurde gegen den Himmel gehoben. Ein Kreuz und ein Bild der Heiligen Maria, das sie unter dem Gewand getragen hatte, hatten sie gerettet. Die ehemals stolze Frau ging in ein Kloster, büßte für ihre Sünden und fand ihren Seelenfrieden wieder. | Das brennende Kleid fiel ab und die Reuige wurde gegen den Himmel gehoben. Ein Kreuz und ein Bild der Heiligen Maria, das sie unter dem Gewand getragen hatte, hatten sie gerettet. Die ehemals stolze Frau ging in ein Kloster, büßte für ihre Sünden und fand ihren Seelenfrieden wieder. | ||
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Aktuelle Version vom 2. Januar 2020, 10:08 Uhr
Vor vielen Jahren lebte in Wien eine hochmütige, eitle Frau. Sie hatte nichts anderes im Sinn, als prunkvolle Kleider zu tragen und alle anderen Frauen zu übertreffen. Um Kirche und Gottesdienst kümmerte sie sich nicht.
Einmal ging sie in ihrem schönsten Kleid an einem Bild der Gottesmutter vorbei und verspottete sie: „Du mit deinem einfachen Gewand kannst mir nicht das Wasser reichen. Lass sehen, ob du imstande bist, dir so herrliche Kleider zu verschaffen, wie ich sie trage.“
Doch schon in der folgenden Nacht erhielt sie die Strafe für ihren Hochmut.
Gegen Mitternacht klopfte es an der Tür ihres Hauses. Auf der Schwelle stand eine alte Bettlerin, die der Hochmütigen ein wundervolles, kostbares Gewand anbot. Das wollte die eitle Frau unbedingt besitzen. Weil sie aber bereits ihr ganzes Geld für teure Kleider vergeudet hatte, konnte sie es nicht bezahlen. So machte ihr die Bettlerin einen Vorschlag: „Ich will dir das Gewand für drei Tage und Nächte borgen, und du gibst mir als Lohn, was in der dritten Mitternacht von dem Kleid bedeckt ist.“ Die eitle Frau willigte ein, obwohl sie den Sinn der Worte nicht verstand.
Drei Tage und Nächte prunkte sie in dem Gewand und ließ sich von den vornehmsten Frauen beneiden. So kam die Mitternachtsstunde des dritten Tages heran und die Frau dachte daran, welchen Lohn die Alte gefordert hatte. Immer unheimlicher wurde ihr zumute. Ihr wurde klar, dass das Kleid höllischen Ursprungs sein müsste. Entsetzt versuchte sie, sich das Gewand vom Leib zu reißen, aber es gelang ihr nicht.
Punkt Mitternacht trat die Bettlerin ins Zimmer und rief: „Du hast mir zum Lohn versprochen, dass mein sein soll, was zu dieser Stunde von meinem Kleid bedeckt ist. Nun bist du es selbst, und daher bist du mein!“ Und statt der Alten stand plötzlich der Teufel im Raum. Das Kleid ging in Flammen auf und brannte um den Leib der Verzweifelten. Als der Teufel nach der Sünderin greifen wollte, riss plötzlich ein heftiger Stoß die Frau zurück. Das brennende Kleid fiel ab und die Reuige wurde gegen den Himmel gehoben. Ein Kreuz und ein Bild der Heiligen Maria, das sie unter dem Gewand getragen hatte, hatten sie gerettet. Die ehemals stolze Frau ging in ein Kloster, büßte für ihre Sünden und fand ihren Seelenfrieden wieder.