Das Venedigermännlein bei Knittelfeld: Unterschied zwischen den Versionen
K (Maintenance data migration) |
K (Maintenance data migration) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
− | |||
[[Datei:Knittelfeld-Landschach.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Landschach ist heute ein Teil von Knittelfeld|Urheber=Guschi|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Knittelfeld.JPG|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en|Lizenz=CC BY-SA 3.0}}}}]]<br /><br /><br /> | [[Datei:Knittelfeld-Landschach.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Landschach ist heute ein Teil von Knittelfeld|Urheber=Guschi|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Knittelfeld.JPG|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en|Lizenz=CC BY-SA 3.0}}}}]]<br /><br /><br /> | ||
Aktuelle Version vom 2. Januar 2020, 12:48 Uhr
Vor langer Zeit, als im Gebirge noch viel Gold versteckt war, kam zu einem Bauern in Landschach bei Knittelfeld ein Venedigermännlein (Mann aus Venedig) zu Besuch. Es kam stets ohne Gepäck, schlief ein paar Tage bei dem Bauern und ging in der Nacht auf den Krautacker, der hinter dem Haus lag. Nach ein paar Tagen belohnte es den Bauern fürstlich und verließ den Hof mit ein paar schwer befüllten Säcken. So ging das einige Jahre dahin.
Als sich der Bauer einen sehr bissigen neuen Hund zugelegt hatte, und dieser das Venedigermännlein fast zu Tode gebissen hatte, verlangte es, dass der Bauer den Hund erschießen möge, oder es wolle sofort den Hof verlassen. Der Bauer weigerte sich, und das Männlein ward nie wieder gesehen.
Viele Jahre später unternahm der Landwirt eine Wallfahrt, die ihn nach Venedig führte. An einem besonders prächtigen Gebäude machte er Halt und bestaunte es.
Ein Diener bat ihn einzutreten und führte ihn zu seinem Herrn. In diesem erkannte der Bauer seinen Gast von damals. Der Gastgeber führte den Bauern durch den Palazzo und zeigte ihm alle Kostbarkeiten. "Diese Reichtümer stammen alle von eurem Krautacker", erzählte er dem erstaunten Gast.
Er ließ den Bauern in einen goldgerahmten Spiegel blicken. Dort war die Landschaft zu sehen, die er auf seiner Wallfahrt durchwandert hatte, sein Hof und der Krautacker, auf dem das Gold nur so funkelte.
"Dieser Bergspiegel zeigt mir alles Gold und die geheimsten Schätze, auch wenn sie noch so weit entfernt sind", meinte der reiche Venediger. Als der Bauer zweifelte, erschoss das Männlein durch den Spiegel hindurch den bissigen Hund des Bauern, ohne dass der Spiegel zerbrach.
Der Bauer war froh, als er den Palast wieder verlassen konnte. Als er nach Hause kam, fand er seinen Hund erschossen vor der Haustür. Nun wusste er, dass das reiche Männlein nicht gelogen hatte.
Da er keinen Bergspiegel besaß, konnte er auch das Gold auf seinem Krautacker nicht finden und er musste weiter hart für seinen Verdienst arbeiten. Oft jedoch dachte er an das Venedigermännlein.