Zugvogel: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 27. Oktober 2020, 11:12 Uhr
Das Frühjahr und der Herbst sind die Zeiten, der Wanderung der Zugvögel. Im Herbst ziehen diese Vögel in den Süden, weil es ihnen zu kalt wird und sie zu wenig Futter finden. Im April sind die meisten Zugvögel nach einer langen Reise aus dem Winterquartier wieder in ihrer Heimat.
Grundsätzlich sind Zugvögel also Vogelarten, die den Sommer und den Winter an unterschiedlichen Orten verbringen. Ihre Heimat ist aber dort, wo sie den Sommer verbringen, ihre Nester bauen und ihre Jungen groß ziehen.
Inhaltsverzeichnis
Wusstest du schon, dass...
- ein Zugvogel einen 11 500 km langen Flug von Alaska nach Neuseeland ohne Pause gemeistert hat?
Gemessen wurde dies mittels eines Senders, der am Vogel angebracht worden war.
- sie sich niemals verirren und immer den richtigen Weg finden?
- sie im Herbst bis nach Afrika fliegen, wo es schön warm ist?
Kurzstrecke – Langstrecke
Manche der Zugvögel legen im Vergleich zu anderen eher kurze Strecken zurück. Sie fliegen von Mitteleuropa nach Nordafrika, oder von Skandinavien und Sibirien zu uns. Die Strecken, die sie dabei zurücklegen, betragen höchstens
2 000 Kilometer und die Flughöhe liegt unter 1 000 Metern. Zu diesen Kurzstreckenziehern zählt etwa das Rotkehlchen.
Andere Zugvögel reisen pro Strecke mehr als 4 000 Kilometer. Sie überwintern beispielsweise im südlichen Afrika, wie etwa der Storch. Die meisten Langstreckenzieher sind in der Nacht unterwegs. Zu den Vogelarten, die am weitesten ziehen, zählt die Küstenseeschwalbe. Sie reist jährlich 40 000 Kilometer. Dafür ist der kleine Vogel jedes Jahr etwa 8 Monate unterwegs – und das jeden Tag 24 Stunden lang.
Die Fughöhe der Streifengänse ist rekordverdächtig. Sie kann Höhen von über 9 000 Metern überwinden. Damit sie dort oben noch genügend Sauerstoff bekommt, sind ihre Blutkörperchen anders ausgestattet als bei allen anderen Säugetieren und auch anderen Vogelarten.
Arten
Insgesamt ziehen jedes Jahr etwa 5 Milliarden Zugvögel zwischen Europa und Afrika hin und her.
Zu den bekanntesten Kurzstreckenziehern Europas zählen:
- Buchfink
Sommer: Skandinavien, Russland
Winter: Deutschland, Spanien, Portugal - Rotkehlchen
Sommer: Nord- und Osteuropa
Winter: Mittelmeerraum, naher Osten) - Star
Sommer: Mittel- und Osteuropa
Winter: Mittelmeerraum, Nordwestafrika, atlantisches Westeuropa - Kiebitz
Sommer: Nord- und Osteuropa
Winter: Südeuropa - Feldlerche
Sommer: Skandinavien, Osteuropa
Winter: Mittel- und Südeuropa
Zu den bekanntesten Langstreckenziehern Europas zählen:
- Nachtigall
Sommer: Mitteleuropa
Winter: Afrika südlich der Sahara - Rauchschwalbe
Sommer: Mitteleuropa
Winter: Mittel- und Südafrika - Mehlschwalbe
Sommer: Eurasien, Nordafrika
Winter: West- und Südafrika, bzw. Nordostindien - Weißstorch
Sommer: Mitteleuropa, Südeuropa, Nordafrika
Winter: Ost-, West- und Südafrika, Teile Indiens - Mauersegler
Sommer: Europa
Winter: Äquatorial- und Südafrika
Formationsflug
Zugvögel fliegen oft in einer keilförmigen Formation oder im Schwarm, wenn sie ihr Sommer- oder Winterquartier aufsuchen. Das hat damit zu tun, dass sie auf diese Weise Energie sparen. Die Vögel wechseln sich dabei immer wieder ab, damit nicht nur einer die ganze Schwerarbeit leistet. Sie fliegen also abwechselnd in aufwärts gerichteten Luftwirbel des Vorderen. Im Mannschaftssport – wie beispielsweise beim Radfahren wird das auch gemacht. Hier fahren die Hinteren im Windschatten der Vorderen. Die Energieersparnis bei den Vögeln liegt hierbei übrigens bei bis zu 14 Prozent.
Orientierung
Es ist noch nicht vollständig geklärt, woran sich die Zugvögel auf ihrem Flug vom Sommer- zum Winterquartier (und umgekehrt) orientieren.
Es wird vermutet, dass sich so genannte Tagzieher, also Vögel die hauptsächlich am Tag fliegen, an der Lage von Bergen, Küsten, Seen, Flüssen und Inseln orientieren. Woher allerdings die Nachtzieher wissen wohin sie fliegen müssen, kann nur vermutet werden. Viele Vogel-Wissenschaftler (Ornithologen) glauben, dass sie sich am Stand der Sterne orientieren.