Burgenland: Unterschied zwischen den Versionen
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Es zieht sich in einem langen und schmalen Streifen vom Norden in den Süden. | Es zieht sich in einem langen und schmalen Streifen vom Norden in den Süden. | ||
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Wenn du mehr über das Burgenland und seine Besonderheiten erfahren willst, ließ einfach weiter. | Wenn du mehr über das Burgenland und seine Besonderheiten erfahren willst, ließ einfach weiter. | ||
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− | == | + | [[Datei:Bgl_ab_1920_21.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Das Burgenland kommt zu Österreich|Urheber=Christo, Xbspiro, Imre|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Trianon_Karte_Dt_verbessert.PNG|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/licenses/by/2.5/deed.de|Lizenz=CC BY 2.5}}}}]] |
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Das Burgenland hat eine lange Geschichte. Sie '''begann''' mit den '''Römern''' im Jahr 15 v. Christus. Die Römer errichteten zu dieser Zeit im heutigen Gebiet des Burgenlandes '''die Provinz "Pannonia"'''. | Das Burgenland hat eine lange Geschichte. Sie '''begann''' mit den '''Römern''' im Jahr 15 v. Christus. Die Römer errichteten zu dieser Zeit im heutigen Gebiet des Burgenlandes '''die Provinz "Pannonia"'''. | ||
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Die Römer entschieden sich 433, die Provinz Pannonia aufzugeben. Das Land geriet in die Hände der '''Langobarden''', die aber nach Italien weiterzogen.... | Die Römer entschieden sich 433, die Provinz Pannonia aufzugeben. Das Land geriet in die Hände der '''Langobarden''', die aber nach Italien weiterzogen.... | ||
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Im '''6. Jahrhundert''' begann für etwa 200 Jahre die '''Herrschaft der Awaren'''. Unter ihnen wurden '''Slawen''' im Ostalpenraum und in der pannonischen Ebene '''sesshaft'''. Die Slawen hinterließen dauerhafte Spuren in Form zahlreicher '''Orts- und Geländenamen'''. | Im '''6. Jahrhundert''' begann für etwa 200 Jahre die '''Herrschaft der Awaren'''. Unter ihnen wurden '''Slawen''' im Ostalpenraum und in der pannonischen Ebene '''sesshaft'''. Die Slawen hinterließen dauerhafte Spuren in Form zahlreicher '''Orts- und Geländenamen'''. | ||
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Die Magyaren drangen bis in das heutige Bayern vor. In der '''Schlacht auf dem Lechfeld''' bei Augsburg im Jahr 955 wurden sie vom '''Frankenkönig Otto dem Großen besiegt'''. Nach und nach nahmen die Magyaren eine sesshafte, bäuerliche Lebensweise an. Das Gebiet wurde mit deutschen Einwanderern und Einwanderinnen besiedelt. Es entwickelte sich zu einem '''vorwiegend deutschen Sprachgebiet'''. | Die Magyaren drangen bis in das heutige Bayern vor. In der '''Schlacht auf dem Lechfeld''' bei Augsburg im Jahr 955 wurden sie vom '''Frankenkönig Otto dem Großen besiegt'''. Nach und nach nahmen die Magyaren eine sesshafte, bäuerliche Lebensweise an. Das Gebiet wurde mit deutschen Einwanderern und Einwanderinnen besiedelt. Es entwickelte sich zu einem '''vorwiegend deutschen Sprachgebiet'''. | ||
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Im Jahr '''1000 n.Chr.''' wurde der '''ungarische Großfürst Stephan''' zum '''König''' von Ungarn gekrönt. Dadurch kam das Gebiet des heutigen Burgenlandes für Jahrhunderte in ungarischen Besitz (Deutsch-Westungarn). | Im Jahr '''1000 n.Chr.''' wurde der '''ungarische Großfürst Stephan''' zum '''König''' von Ungarn gekrönt. Dadurch kam das Gebiet des heutigen Burgenlandes für Jahrhunderte in ungarischen Besitz (Deutsch-Westungarn). | ||
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'''Nach 1626''' gelangten große Teile des Burgenlands unter die Herrschaft der '''ungarischen Familien Esterhazy und Batthyany'''. | '''Nach 1626''' gelangten große Teile des Burgenlands unter die Herrschaft der '''ungarischen Familien Esterhazy und Batthyany'''. | ||
− | Nachdem Österreich 1866 den Deutschen Krieg verloren hatte, kam es zum sogenannten '''Österreichisch-Ungarischen Ausgleich''', in dem Ungarn mehr Unabghängigkeit von Österreich erhielt. Das war die Zeit der '''k.u.k. Doppelmonarchie'''. Der '''österreichische Kaiser''' war zwar '''König von Ungarn''', aber die '''Regierung''' in '''Budapest''' hatte ihre '''politischen Freiheiten'''. So durften ab 1898 die Gemeinden im gesamten Königreich Ungarn nur noch ungarische Ortsnamen gebrauchen. | + | Nachdem Österreich 1866 den Deutschen Krieg verloren hatte, kam es zum sogenannten '''Österreichisch-Ungarischen Ausgleich''', in dem Ungarn mehr Unabghängigkeit von Österreich erhielt. Das war die Zeit der '''k.u.k. [[Monarchie|Doppelmonarchie]]'''. Der '''österreichische Kaiser''' war zwar '''König von Ungarn''', aber die '''Regierung''' in '''Budapest''' hatte ihre '''politischen Freiheiten'''. So durften ab 1898 die Gemeinden im gesamten Königreich Ungarn nur noch ungarische Ortsnamen gebrauchen. |
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'''Ab 1907''' wurde der beinahe ausschließliche Gebrauch der ungarischen Sprache im Schulunterricht durchgesetzt. Das führte zu erheblichen '''Spannungen im deutschsprachigen Gebiet''' des heutigen Burgenlandes. | '''Ab 1907''' wurde der beinahe ausschließliche Gebrauch der ungarischen Sprache im Schulunterricht durchgesetzt. Das führte zu erheblichen '''Spannungen im deutschsprachigen Gebiet''' des heutigen Burgenlandes. | ||
− | Nach dem ersten Weltkrieg (1914-1918) zerfiel die k.u.k. Monarchie und das '''Burgenland wurde der Republik Österreich''' zugesprochen. | + | Nach dem [[Erster Weltkrieg|ersten Weltkrieg]] (1914-1918) zerfiel die k.u.k. Monarchie und das '''Burgenland wurde der [[Republik]] Österreich''' zugesprochen. |
Ödenburg (das heutige Sopron) sollte damals ebenfalls zu Österreich kommen. Nach Protesten der Ungarn, die Ödenburg als Hauptstadt des Burgenlandes vorgesehen hatten, kam es zu einer '''Volksabstimmung'''. Diese ergab, dass '''Ödenburg bei Ungarn''' verbleiben sollte. | Ödenburg (das heutige Sopron) sollte damals ebenfalls zu Österreich kommen. Nach Protesten der Ungarn, die Ödenburg als Hauptstadt des Burgenlandes vorgesehen hatten, kam es zu einer '''Volksabstimmung'''. Diese ergab, dass '''Ödenburg bei Ungarn''' verbleiben sollte. | ||
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'''1925''' wurde die bis dahin relativ unbedeutende Kleinstadt '''Eisenstadt die Landeshauptstadt''' des Burgenlandes. | '''1925''' wurde die bis dahin relativ unbedeutende Kleinstadt '''Eisenstadt die Landeshauptstadt''' des Burgenlandes. | ||
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Das Burgenland grenzt im Osten an die Staaten '''Slowakei''', '''Ungarn''' und '''Slowenien'''. Im Westen wird das Bundesland durch '''Niederösterreich''' und die '''Steiermark''' begrenzt. | Das Burgenland grenzt im Osten an die Staaten '''Slowakei''', '''Ungarn''' und '''Slowenien'''. Im Westen wird das Bundesland durch '''Niederösterreich''' und die '''Steiermark''' begrenzt. | ||
Das nördliche ist verglichen mit dem südlichen Burgenland sehr '''flach''' und gehört großteils zur '''pannonischen Ebene'''. | Das nördliche ist verglichen mit dem südlichen Burgenland sehr '''flach''' und gehört großteils zur '''pannonischen Ebene'''. | ||
− | Das '''sonnenreiche pannonische Klima''' bietet gute Voraussetzungen für den '''Weinbau'''. Heute wird fast überall östlich und westlich des Neusiedlersees Wein angebaut. | + | Das '''sonnenreiche pannonische Klima''' bietet gute Voraussetzungen für den '''[[Landwirtschaft#Weinbau|Weinbau]]'''. Heute wird fast überall östlich und westlich des Neusiedlersees Wein angebaut. |
Das '''südliche Burgenland''' ist '''hügeliger'''. Hier liegt der höchste Berg des Bundeslandes, der '''Geschriebenstein''' (884 m) im '''Günser Gebirge'''. Es wird auch Rechnitzer Schiefergebirge genannt. Zusammen mit dem '''Bernsteiner Gebirge''' wird das Günsner Gebirge als '''Günser Sporn''' bezeichnet. Dieser Gebirgszugebirge trennt das mittlere vom südlichen Burgenland. | Das '''südliche Burgenland''' ist '''hügeliger'''. Hier liegt der höchste Berg des Bundeslandes, der '''Geschriebenstein''' (884 m) im '''Günser Gebirge'''. Es wird auch Rechnitzer Schiefergebirge genannt. Zusammen mit dem '''Bernsteiner Gebirge''' wird das Günsner Gebirge als '''Günser Sporn''' bezeichnet. Dieser Gebirgszugebirge trennt das mittlere vom südlichen Burgenland. | ||
− | Im Bernsteiner Gebirge gibt es | + | Im Bernsteiner Gebirge gibt es Vorkommen von '''Edelserpentin''', einem grünem, harten Mineral. Dieses ist nicht zu verwechseln mit dem '''Bernstein''', dem braunem, fossilen Harz, das auch an der Nordsee zu finden ist. |
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+ | [[Datei:Schloss_Esterhazy.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Schloss Esterházy|Urheber=Johann Jaritz|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Eisenstadt_Schloss_Esterhazy_16082003_01.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de|Lizenz=CC BY-SA 3.0}}}}]] | ||
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Eisenstadt liegt am '''südlichen Fuß des Leithagebirges'''. | Eisenstadt liegt am '''südlichen Fuß des Leithagebirges'''. | ||
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Das '''Schloss Esterhazy''' ist das '''Wahrzeichen''' und das bedeutendste Kulturdenkmal des Burgenlandes. Hier finden auch die '''jährlichen Haydnfestspiele''' statt. Der Komponist und Musiker Josef Haydn (1732 - 1809) stand fast 40 Jahre im Dienst der Fürsten Esterhazy. | Das '''Schloss Esterhazy''' ist das '''Wahrzeichen''' und das bedeutendste Kulturdenkmal des Burgenlandes. Hier finden auch die '''jährlichen Haydnfestspiele''' statt. Der Komponist und Musiker Josef Haydn (1732 - 1809) stand fast 40 Jahre im Dienst der Fürsten Esterhazy. | ||
− | Der beinahe ''' | + | Der beinahe '''2 000 Jahre alte Attilastein''' am '''Dorfbrunnen''' ist ein Relikt aus der römischen Kultur in diesem Gebiet. Seinen Namen bekam er wegen seiner Inschrift „Marcus Atilius“, die noch aus dieser Zeit stammt. |
In der wirtschaftlich schwierigen Zeit nach dem ersten Weltkrieg '''wanderten''' viele Burgenländer und Burgenländerinnen in die '''Vereinigten Staaten''' von Amerika '''aus'''. Sie siedelten sich '''vor allem in Chicago''' an. Das führte dazu, dass '''Chicago zur größten Stadt der BurgenländerInnen''' wurde. | In der wirtschaftlich schwierigen Zeit nach dem ersten Weltkrieg '''wanderten''' viele Burgenländer und Burgenländerinnen in die '''Vereinigten Staaten''' von Amerika '''aus'''. Sie siedelten sich '''vor allem in Chicago''' an. Das führte dazu, dass '''Chicago zur größten Stadt der BurgenländerInnen''' wurde. | ||
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Der '''Neusiedlersee''' liegt im Gebiet der '''pannonischen Ebene'''. Er ist 33,5 Kilometer lang, '''12 Kilometer breit''', '''1,8 Meter tief''' und hat eine '''Fläche''' von zirka '''285 km²''' (inklusive Schilfgürtel). | Der '''Neusiedlersee''' liegt im Gebiet der '''pannonischen Ebene'''. Er ist 33,5 Kilometer lang, '''12 Kilometer breit''', '''1,8 Meter tief''' und hat eine '''Fläche''' von zirka '''285 km²''' (inklusive Schilfgürtel). | ||
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Im Jahr '''1992''' wurde der '''Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel''' gegründet. Er wird '''grenzüberschreitend''' im '''ungarischen Nationalpark "Fertö - Hanseg"''' fortgesetzt. | Im Jahr '''1992''' wurde der '''Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel''' gegründet. Er wird '''grenzüberschreitend''' im '''ungarischen Nationalpark "Fertö - Hanseg"''' fortgesetzt. | ||
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− | == Sagen und Geschichten == | + | ==Sagen und Geschichten== |
+ | *[[Der Fluch der Nixe vom Neusiedler See]] | ||
+ | *[[Die Entstehung des Neusiedler Sees]] | ||
+ | *[[Der Binderschlegel im Neusiedler See]] | ||
+ | *[[Der Purbacher Türke]] | ||
+ | *[[Die Türken in Güssing]] | ||
+ | *[[Die Teufelsmühle bei Landsee]] | ||
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− | '''[[Hauptseite| | + | '''[[Hauptseite|Zur Hauptseite]]''' |
− | [[Kategorie: | + | [[Kategorie:Österreich]] |
+ | [[Kategorie:Artikel des Tages]] | ||
+ | [[Kategorie:Wusstest du schon]] |
Aktuelle Version vom 6. Oktober 2023, 07:45 Uhr
Das Bundesland Burgenland ist das östlichste, jüngste und flachste Bundesland Österreichs.
Es zieht sich in einem langen und schmalen Streifen vom Norden in den Süden.
An der schmalsten Stelle ist das Burgenland nur 4 Kilometer breit.
Wenn du mehr über das Burgenland und seine Besonderheiten erfahren willst, ließ einfach weiter.
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief
Bundesland | Burgenland |
Fläche | 3 965,46 km² |
Landeshauptstadt | Eisenstadt |
Bevölkerung | etwa 301 300 Menschen (Stand: 1.7.2023) |
Bevölkerung der Landeshauptstadt | rund 15 200 Menschen (Stand: 1.1.2022) |
Größter See | Neusiedlersee |
Höchster Berg | Gschriebenstein (884 Meter) |
Bodenschätze | Braunkohle Kalkstein Kreide |
Grenzt an | Niederösterreich Steiermark Slowenien Ungarn Slowakei |
Wusstest du schon, dass ...
- bereits die Hälfte des im Burgenland produzierten Stroms Windkraftwerke liefern?
- es an seiner schmalsten Stelle nur 4 km breit ist?
- der Neusiedlersee das "Meer der Wienerinnen und Wiener" ist?
Geschichte
Das Burgenland hat eine lange Geschichte. Sie begann mit den Römern im Jahr 15 v. Christus. Die Römer errichteten zu dieser Zeit im heutigen Gebiet des Burgenlandes die Provinz "Pannonia".
Ihr Interesse galt vor allem den Bodenschätzen, darunter Eisen und Bernstein. Die Verbindungsstraße nach Italien war die sogenannte Bernsteinstraße. Die Bevölkerung des Gebietes war eine Mischung aus Kelten, Römern und Germanen.
Um 180 n.Chr. fielen germanische Volksstämme in das Land ein. Im Jahr 375 löste der Einfall der Hunnen in Mitteleuropa die sogenannte Völkerwanderung aus.
Die Römer entschieden sich 433, die Provinz Pannonia aufzugeben. Das Land geriet in die Hände der Langobarden, die aber nach Italien weiterzogen....
Im 6. Jahrhundert begann für etwa 200 Jahre die Herrschaft der Awaren. Unter ihnen wurden Slawen im Ostalpenraum und in der pannonischen Ebene sesshaft. Die Slawen hinterließen dauerhafte Spuren in Form zahlreicher Orts- und Geländenamen.
791 eroberte der Frankenkönig Karl der Große das Gebiet. Die Awaren, die eher eine adelige Führungsschicht als ein eigenes Volk waren, verschwanden spurlos aus der Geschichte.
Im burgenländisch-westungarischen Raum begann durch die Karolinger der Aufbau einer politischen und kirchlichen Organisation. Jedoch bereits im Jahr 895 kam es durch den Einfall der Magyaren zur Zerschlagung der karolingischen Mark „Oberpannonien“.
Die Magyaren drangen bis in das heutige Bayern vor. In der Schlacht auf dem Lechfeld bei Augsburg im Jahr 955 wurden sie vom Frankenkönig Otto dem Großen besiegt. Nach und nach nahmen die Magyaren eine sesshafte, bäuerliche Lebensweise an. Das Gebiet wurde mit deutschen Einwanderern und Einwanderinnen besiedelt. Es entwickelte sich zu einem vorwiegend deutschen Sprachgebiet.
Im Jahr 1000 n.Chr. wurde der ungarische Großfürst Stephan zum König von Ungarn gekrönt. Dadurch kam das Gebiet des heutigen Burgenlandes für Jahrhunderte in ungarischen Besitz (Deutsch-Westungarn).
Zwischen Österreich und Ungarn herrschte ein ständiger Kampf um das Gebiet des heutigen Burgenlandes.
Nach 1626 gelangten große Teile des Burgenlands unter die Herrschaft der ungarischen Familien Esterhazy und Batthyany.
Nachdem Österreich 1866 den Deutschen Krieg verloren hatte, kam es zum sogenannten Österreichisch-Ungarischen Ausgleich, in dem Ungarn mehr Unabghängigkeit von Österreich erhielt. Das war die Zeit der k.u.k. Doppelmonarchie. Der österreichische Kaiser war zwar König von Ungarn, aber die Regierung in Budapest hatte ihre politischen Freiheiten. So durften ab 1898 die Gemeinden im gesamten Königreich Ungarn nur noch ungarische Ortsnamen gebrauchen.
Ab 1907 wurde der beinahe ausschließliche Gebrauch der ungarischen Sprache im Schulunterricht durchgesetzt. Das führte zu erheblichen Spannungen im deutschsprachigen Gebiet des heutigen Burgenlandes.
Nach dem ersten Weltkrieg (1914-1918) zerfiel die k.u.k. Monarchie und das Burgenland wurde der Republik Österreich zugesprochen.
Ödenburg (das heutige Sopron) sollte damals ebenfalls zu Österreich kommen. Nach Protesten der Ungarn, die Ödenburg als Hauptstadt des Burgenlandes vorgesehen hatten, kam es zu einer Volksabstimmung. Diese ergab, dass Ödenburg bei Ungarn verbleiben sollte.
1925 wurde die bis dahin relativ unbedeutende Kleinstadt Eisenstadt die Landeshauptstadt des Burgenlandes.
Geografie und Klima
Das Burgenland grenzt im Osten an die Staaten Slowakei, Ungarn und Slowenien. Im Westen wird das Bundesland durch Niederösterreich und die Steiermark begrenzt.
Das nördliche ist verglichen mit dem südlichen Burgenland sehr flach und gehört großteils zur pannonischen Ebene.
Das sonnenreiche pannonische Klima bietet gute Voraussetzungen für den Weinbau. Heute wird fast überall östlich und westlich des Neusiedlersees Wein angebaut.
Das südliche Burgenland ist hügeliger. Hier liegt der höchste Berg des Bundeslandes, der Geschriebenstein (884 m) im Günser Gebirge. Es wird auch Rechnitzer Schiefergebirge genannt. Zusammen mit dem Bernsteiner Gebirge wird das Günsner Gebirge als Günser Sporn bezeichnet. Dieser Gebirgszugebirge trennt das mittlere vom südlichen Burgenland.
Im Bernsteiner Gebirge gibt es Vorkommen von Edelserpentin, einem grünem, harten Mineral. Dieses ist nicht zu verwechseln mit dem Bernstein, dem braunem, fossilen Harz, das auch an der Nordsee zu finden ist.
Eisenstadt
Das Burgenland hat ungefähr 280 000 Einwohner und Einwohnerinnen. Davon leben etwa 13 000 in der Landeshauptstadt Eisenstadt.
Eisenstadt liegt am südlichen Fuß des Leithagebirges.
Im Stadtteil Oberberg befindet sich die Bergkirche mit dem Kalvarienberg und dem Haydnmausoleum.
Im Stadtteil Unterberg liegt das ehemalige jüdische Viertel und der alte jüdische Friedhof.
In St. Georgen, das ist der östlich gelegene Stadtteil, gibt es mehrere Heurigenschenken. Diese befinden sich in gut erhaltenen Höfen mit großen Einfahrtstoren aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Das Schloss Esterhazy ist das Wahrzeichen und das bedeutendste Kulturdenkmal des Burgenlandes. Hier finden auch die jährlichen Haydnfestspiele statt. Der Komponist und Musiker Josef Haydn (1732 - 1809) stand fast 40 Jahre im Dienst der Fürsten Esterhazy.
Der beinahe 2 000 Jahre alte Attilastein am Dorfbrunnen ist ein Relikt aus der römischen Kultur in diesem Gebiet. Seinen Namen bekam er wegen seiner Inschrift „Marcus Atilius“, die noch aus dieser Zeit stammt.
In der wirtschaftlich schwierigen Zeit nach dem ersten Weltkrieg wanderten viele Burgenländer und Burgenländerinnen in die Vereinigten Staaten von Amerika aus. Sie siedelten sich vor allem in Chicago an. Das führte dazu, dass Chicago zur größten Stadt der BurgenländerInnen wurde.
Neusiedlersee
Der Neusiedlersee liegt im Gebiet der pannonischen Ebene. Er ist 33,5 Kilometer lang, 12 Kilometer breit, 1,8 Meter tief und hat eine Fläche von zirka 285 km² (inklusive Schilfgürtel).
Dieser westlichste Steppensee Europas und wird auch "Meer der WienerInnen" genannt.
Im Neusiedler See leben mehr als 30 Fischarten. Zu diesen zählen der Aal, der Karpfen, der Zander und der Hecht.
Der Neusiedler See ist von einem breiten Schilfgürtel umgeben. Dieser bietet über 250 Vogelarten einen idealen Brutplatz und Lebensraum. Im Naturschutzgebiet "Lange Lacke" fühlen sich vor allem Wat- und Wasservögel sehr wohl.
Im Jahr 1992 wurde der Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel gegründet. Er wird grenzüberschreitend im ungarischen Nationalpark "Fertö - Hanseg" fortgesetzt.
Sagen und Geschichten
- Der Fluch der Nixe vom Neusiedler See
- Die Entstehung des Neusiedler Sees
- Der Binderschlegel im Neusiedler See
- Der Purbacher Türke
- Die Türken in Güssing
- Die Teufelsmühle bei Landsee