Geschichte des 6. Bezirks: Unterschied zwischen den Versionen

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Funde belegen, dass die Besiedlung des Bezirks bis in die Jungsteinzeit zurück reicht.
 
Funde belegen, dass die Besiedlung des Bezirks bis in die Jungsteinzeit zurück reicht.
 
  
 
Auch die Römer hinterließen ihre Spuren. Das zeigen zahlreiche Münzfunde an den unterschidlichsten Stellen.
 
Auch die Römer hinterließen ihre Spuren. Das zeigen zahlreiche Münzfunde an den unterschidlichsten Stellen.
  
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Der Bezirk wurde aus '''5 Vororten Gumpendorf''', '''Laimgrube''', '''Magdalenengrund''', '''Mariahilf''' und '''Windmühle''' gebildet und 1850 unter dem Namen "Mariahilf" nach Wien eingemeindet.
  
Der Bezirk wurde aus '''5 Vororten Gumpendorf''', '''Laimgrube''', '''Magdalenengrund''', '''Mariahilf''' und '''Windmühle''' gebildet und 1850 unter dem Namen "Mariahilf" nach Wien eingemeindet.
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Damals war er der 5. Bezirk, denn Margareten gehörte noch zu Wieden. Erst mit deren Trennung 1862, wurde der 5. zum 6. Bezirk.
  
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== Gumpendorf ==
 
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Aus dem Wort "Gump" (= Tümpel, Pfütze, Lacke) ist der Name der Vorstadt Gumpendorf entstanden. Sie ist die älteste der inneren Vorstädte. Der Ausgangspunkt der Siedlung war ein römischer Wachturm, um den sich immer mehr Menschen ansiedelten. Durch die jährlichen Überschwemmungen des Wienflusses entstanden dicht bewachsene Auwälder, in denen man gut jagen konnte. Ein berühmter Kriegsheld, Ulrich von Capellen, kaufte im Jahr 1293 Gumpendorf um 280 Pfund (1 Pfund = 240 Pfennig) Wiener Pfennig. Er ließ ein langes Haus an den Wachturm anbauen und einige Jahre später wurde der Turm zu einem Kirchturm erhöht. Auf Grund von alten Urkunden weiß man heute auch, dass der [[Landwirtschaft#Weinbau|Weinbau]] eine wichtige Rolle gespielt hat.
 
  
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Aus dem Wort "Gump" (= Tümpel) ist der Name der Vorstadt Gumpendorf entstanden. Denn nach Überschwemmungen des Wienflusses blieben viele Tümpel zurück.
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Sie ist die älteste der inneren Vorstädte. An der Gumpendorferstraße, die teilweise schon zur Römerzeit bestand, wurden nach und nach Häuser errichtet. Der Adel hatte seine Sommerresidenzen in Gumpendorf.
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Durch die jährlichen Überschwemmungen des Wienflusses entstanden dicht bewachsene Auwälder, in denen man gut jagen konnte.
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== Laimgrube ==
 
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Wurde nach den Gruben benannt, in denen Lehm für die Ziegelgewinnung abgebaut wurde. Auf althochdeutsch hießen die Lehmgruben "Laimgruben". Die Menschen in diesem Gebiet lebten vom Weinbau vor den Toren der Stadt, sie bauten Befestigungsanlagen, um sich vor feindlichen Angriffen zu schützen. Durch die erste Türkenbelagerung (1529) änderte sich vieles. Das Kloster und die Befestigungsanlagen wurden so zerstört, dass sie nicht wieder errichtet wurden. Nur wenige Gebäude überstanden das Jahr 1529. Eines davon war der alte Pfarrhof von St. Theobald, der als wichtigstes Gebäude vor der Stadt auch die folgenden Jahrhunderte überdauerte.
 
  
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An den Abhängen zum Wienfluss gab es Gruben. In denen wurde Lehm für die Ziegelgewinnung abgebaut. Die Lehmgruben wurden damals oft  "Lamgrueben" genannt. Daher lässt sich auch der Name "Laimgrube" ableiten. Zwischen den Ziegelhütten gab es viele Obst- und Weingärten.
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Durch die [[Erste Wiener Türkenbelagerung|Erste Türkenbelagerung]] (1529) änderte sich vieles. Nur wenige Gebäude überstanden das Jahr 1529. Eines davon war der alte Pfarrhof von St. Theobald, der als wichtigstes Gebäude vor der Stadt auch die folgenden Jahrhunderte überdauerte.
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== Magdalenengrund ==
 
== Magdalenengrund ==
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Um 1700 entstand zwischen Gumpendorf und der Laimgrube der Magdalenengrund. Er wurde nach der Maria Magdalena-Kapelle benannt. Viele Weingärten, die bei der zweiten Türkenbelagerung verwüstet und danach in Ackerland umgewandelt wurden, waren dort zu finden. Außerdem nannte man den Magdalenengrund auch Ratzenstadl.
 
  
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Um 1700 entstand zwischen Gumpendorf und der Laimgrube der Magdalenengrund. Er wurde nach der Maria Magdalena-Kapelle benannt.
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Im Volksmund wurde der Magdalenengrund auch Ratzenstadel genannt. Der Begriff geht vermutlich auf die Raizen, die sich dort angesiedelt haben, zurück. Als Raizen wurden Menschen aus einem bestimmten Gebiet aus [[Serbien]] bezeichnet.
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== Mariahilf ==
 
== Mariahilf ==
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Mariahilf wurde damals „Im Schöffl“ genannt. Es gab dort früher hauptsächlich Weingärten und viele Äcker. Auf den Weingärten des Bürgerspitals wurde ein Friedhof mit einer Holzkapelle und einem Mesnerhaus errichtet. Das war der Ausgangspunkt für die spätere Besiedlung. Rund um die Kapelle wurden immer mehr neue Häuser gebaut. In drei Wirtshäusern wurde Wein ausgeschenkt. Der Verkauf von Wein war damals die wichtigste Möglichkeit für die Bewohner dieser Gegend etwas zu verdienen. Den Namen Mariahilf bekam die Vorstadt von einem Heiligenbild, das der Mönch Don Cölestin Joanelli in der Friedhofskapelle zur Verehrung Marias ausstellte. Seit 1689 schmückt dieses Bild den Hochaltar der Mariahilfer Kirche.
 
  
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In der Region Mariahilf gab es früher hauptsächlich Weingärten und viele Äcker. Auf den Weingärten des Bürgerspitals wurde ein Friedhof mit einer Holzkapelle und einem Mesnerhaus errichtet. In der Kapelle wurde ein Gnadenbild mit dem Titel "Maria Hilf" aufgestellt.
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Die Kapelle war der Ausgangspunkt für die spätere Besiedlung. Rund um sie wurden immer mehr neue Häuser gebaut.
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Den Namen Mariahilf bekam die Vorstadt durch dieses Bild. Seit 1689 schmückt es den Hochaltar der Mariahilfer Kirche.
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== Windmühle ==
 
== Windmühle ==
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Dieser Teil bekam seinen Namen von den vielen Windmühlen, die es dort einmal gab. Durch die Türkenbelagerung im Jahr 1529 wurden alle Windmühlen zerstört. Ungefähr 30 Jahre später sollte Johann Francolin die Mühlen wieder aufbauen, doch er errichtete nur eine einzige. Den Grund für die anderen Mühlen verkaufte er. Die Bewohner hatten auch damals schon Abgaben und Steuern zu entrichten, die der Grundherr kassierte. Er bekam vom Eigentümer jedes Hauses zweimal im Jahr 15 Pfennig, 15 Eier und eine Henne. Außerdem musste jeder Hausbesitzer einmal pro Monat einen Tag für seinen Grundherren arbeiten. Daran erkennst du, wie sich der Handel und die Wirtschaft entwickelt haben.
 
  
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Bei der Türkenbelagerung im Jahr 1529 wurden unter anderem auch das Franziskanerklosters Sankt Theobald zerstört.
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Johann Francolin erhielt 1562 von Kaiser Ferdinand dem Ersten den „öden Grund“ des Klosters unter der Auflage dort Windmühlen zu errichten.
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Allerdings hat Francolin nur eine einzige Windmühle, dafür aber viele Mietshäuser gebaut bzw. den Grund verkauft.
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== Sonstiges ==
 
== Sonstiges ==
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*[[Mariahilf|6. Bezirk]]'''
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*[[Bauwerke des 6. Bezirks|Bauwerke des 6. Bezirks]]
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*[[Denkmäler des 6. Bezirks|Denkmäler des 6. Bezirks]]
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*[[Freizeit und Kultur des 6. Bezirks|Freizeit und Kultur des 6. Bezirks]]
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*[[Glaubenshäuser des 6. Bezirks|Glaubenshäuser des 6. Bezirks]]
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*[[Museen des 6. Bezirks|Museen des 6. Bezirks]]
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*[[Parks des 6. Bezirks|Parks des 6. Bezirks]]
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*[[Plätze des 6. Bezirks|Plätze des 6. Bezirks]]
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*[[Straßen und Gassen des 6. Bezirks|Straßen und Gassen des 6. Bezirks]]
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'''[[Hauptseite|Zur Hauptseite]]'''
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[[Kategorie:Geschichte der Bezirke in Wien]]
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[[Kategorie:Wissenswertes aus Wien]]

Aktuelle Version vom 25. August 2023, 07:08 Uhr

Bezirkswappen - Grafik: WStLA www.wien.gv.at, CC BY 4.0

Funde belegen, dass die Besiedlung des Bezirks bis in die Jungsteinzeit zurück reicht.

Auch die Römer hinterließen ihre Spuren. Das zeigen zahlreiche Münzfunde an den unterschidlichsten Stellen.

Der Bezirk wurde aus 5 Vororten Gumpendorf, Laimgrube, Magdalenengrund, Mariahilf und Windmühle gebildet und 1850 unter dem Namen "Mariahilf" nach Wien eingemeindet.

Damals war er der 5. Bezirk, denn Margareten gehörte noch zu Wieden. Erst mit deren Trennung 1862, wurde der 5. zum 6. Bezirk.


Gumpendorf

Wappen von Gumpendorf - de:User:Hieke (original uploader) commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Aus dem Wort "Gump" (= Tümpel) ist der Name der Vorstadt Gumpendorf entstanden. Denn nach Überschwemmungen des Wienflusses blieben viele Tümpel zurück.

Sie ist die älteste der inneren Vorstädte. An der Gumpendorferstraße, die teilweise schon zur Römerzeit bestand, wurden nach und nach Häuser errichtet. Der Adel hatte seine Sommerresidenzen in Gumpendorf.

Durch die jährlichen Überschwemmungen des Wienflusses entstanden dicht bewachsene Auwälder, in denen man gut jagen konnte.

Laimgrube

Wappen von Laimgrube - de:User:Hieke (original uploader) commons.wikimedia.org, CC0 1.0

An den Abhängen zum Wienfluss gab es Gruben. In denen wurde Lehm für die Ziegelgewinnung abgebaut. Die Lehmgruben wurden damals oft "Lamgrueben" genannt. Daher lässt sich auch der Name "Laimgrube" ableiten. Zwischen den Ziegelhütten gab es viele Obst- und Weingärten.

Durch die Erste Türkenbelagerung (1529) änderte sich vieles. Nur wenige Gebäude überstanden das Jahr 1529. Eines davon war der alte Pfarrhof von St. Theobald, der als wichtigstes Gebäude vor der Stadt auch die folgenden Jahrhunderte überdauerte.

Magdalenengrund

Wappen von Magdalenengrund - de:User:Hieke (original uploader) commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Um 1700 entstand zwischen Gumpendorf und der Laimgrube der Magdalenengrund. Er wurde nach der Maria Magdalena-Kapelle benannt.


Im Volksmund wurde der Magdalenengrund auch Ratzenstadel genannt. Der Begriff geht vermutlich auf die Raizen, die sich dort angesiedelt haben, zurück. Als Raizen wurden Menschen aus einem bestimmten Gebiet aus Serbien bezeichnet.

Mariahilf

Wappen von Mariahilf - de:User:Hieke (original uploader) commons.wikimedia.org, CC0 1.0

In der Region Mariahilf gab es früher hauptsächlich Weingärten und viele Äcker. Auf den Weingärten des Bürgerspitals wurde ein Friedhof mit einer Holzkapelle und einem Mesnerhaus errichtet. In der Kapelle wurde ein Gnadenbild mit dem Titel "Maria Hilf" aufgestellt.

Die Kapelle war der Ausgangspunkt für die spätere Besiedlung. Rund um sie wurden immer mehr neue Häuser gebaut.

Den Namen Mariahilf bekam die Vorstadt durch dieses Bild. Seit 1689 schmückt es den Hochaltar der Mariahilfer Kirche.

Windmühle

Wappen von Windmühle - de:user:Hieke commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Bei der Türkenbelagerung im Jahr 1529 wurden unter anderem auch das Franziskanerklosters Sankt Theobald zerstört.

Johann Francolin erhielt 1562 von Kaiser Ferdinand dem Ersten den „öden Grund“ des Klosters unter der Auflage dort Windmühlen zu errichten.

Allerdings hat Francolin nur eine einzige Windmühle, dafür aber viele Mietshäuser gebaut bzw. den Grund verkauft.


Sonstiges

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