Geschichte des 6. Bezirks: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. August 2014, 15:09 Uhr
Funde belegen, dass die Besiedlung des Bezirks bis in die Jungsteinzeit zurück reicht.
Auch die Römer hinterließen ihre Spuren. Das zeigen zahlreiche Münzfunde an den unterschidlichsten Stellen.
Der Bezirk wurde aus 5 Vororten Gumpendorf, Laimgrube, Magdalenengrund, Mariahilf und Windmühle gebildet und 1850 unter dem Namen "Mariahilf" nach Wien eingemeindet.
Inhaltsverzeichnis
Gumpendorf
Aus dem Wort "Gump" (= Tümpel) ist der Name der Vorstadt Gumpendorf entstanden. Denn nach Überschwemmungen des Wienflusses blieben viele Tümpel zurück.
Sie ist die älteste der inneren Vorstädte. An der Gumpendorferstraße, die teilweise schon zur Römerzeit bestand, wurden nach und nach Häuser errichtet. Der Adel hatte seine Sommerresidenzen in Gumpendorf.
Durch die jährlichen Überschwemmungen des Wienflusses entstanden dicht bewachsene Auwälder, in denen man gut jagen konnte.
Laimgrube
An den Abhängen zum Wienfluss gab es Gruben. In denen wurde Lehm für die Ziegelgewinnung abgebaut. Die Lehmgruben wurden damals oft "Lamgrueben" genannt. Daher lässt sich auch der Name "Laimgrube" ableiten. Zwischen den Ziegelhütten gab es viele Obst- und Weingärten.
Durch die erste Türkenbelagerung (1529) änderte sich vieles. Nur wenige Gebäude überstanden das Jahr 1529. Eines davon war der alte Pfarrhof von St. Theobald, der als wichtigstes Gebäude vor der Stadt auch die folgenden Jahrhunderte überdauerte.
Magdalenengrund
Um 1700 entstand zwischen Gumpendorf und der Laimgrube der Magdalenengrund. Er wurde nach der Maria Magdalena-Kapelle benannt.
Im Volksmund wurde der Magdalenengrund auch Ratzenstadl genannt. Das geht auf die schlechten hygienischen Verhältnisse - kein sauberes Wasser und fehlende Kanalisation - zurück.
Mariahilf
Mariahilf wurde damals „Im Schöffl“ genannt. Es gab dort früher hauptsächlich Weingärten und viele Äcker. Auf den Weingärten des Bürgerspitals wurde ein Friedhof mit einer Holzkapelle und einem Mesnerhaus errichtet. Das war der Ausgangspunkt für die spätere Besiedlung. Rund um die Kapelle wurden immer mehr neue Häuser gebaut. In drei Wirtshäusern wurde Wein ausgeschenkt. Der Verkauf von Wein war damals die wichtigste Möglichkeit für die Bewohner dieser Gegend etwas zu verdienen. Den Namen Mariahilf bekam die Vorstadt von einem Heiligenbild, das der Mönch Don Cölestin Joanelli in der Friedhofskapelle zur Verehrung Marias ausstellte. Seit 1689 schmückt dieses Bild den Hochaltar der Mariahilfer Kirche.
Windmühle
Dieser Teil bekam seinen Namen von den vielen Windmühlen, die es dort einmal gab. Durch die Türkenbelagerung im Jahr 1529 wurden alle Windmühlen zerstört. Ungefähr 30 Jahre später sollte Johann Francolin die Mühlen wieder aufbauen, doch er errichtete nur eine einzige. Den Grund für die anderen Mühlen verkaufte er. Die Bewohner hatten auch damals schon Abgaben und Steuern zu entrichten, die der Grundherr kassierte. Er bekam vom Eigentümer jedes Hauses zweimal im Jahr 15 Pfennig, 15 Eier und eine Henne. Außerdem musste jeder Hausbesitzer einmal pro Monat einen Tag für seinen Grundherren arbeiten. Daran erkennst du, wie sich der Handel und die Wirtschaft entwickelt haben.