Geschichte des 19. Bezirks: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 26. Februar 2015, 10:36 Uhr
Das Bezirkswappen von Döbling besteht aus neun Feldern, jedes für einen Bezirksteil.
Heiligenstadt, Unterdöbling, Nußdorf, Salmannsdorf, Oberdöbling, Neustift am Walde, Sievering, Kahlenbergerdorf, Grinzing
Inhaltsverzeichnis
Grinzing
1114 wurde Grinzing erstmals als Grinzigan urkundlich erwähnt. Es war ein Herrensitz der Grunzinger. Sie erbauten den Trummelhof. Reste davon sind im Haus in der Cobenzlgasse 30 erhalten.
Großbrände, Pest und die Türkenbelagerungen belasteten den Ort immer wieder schwer.
Grinzing war früher eine eigenständige Gemeinde und gehört erst seit 1892 zur Stadt Wien. Der Bezirk liegt im Nordwesten von Wien und ist der größte Teil von Döbling. In Grinzing sind viele Grünflächen, da hier der Wienerwald sehr nahe ist.
Hier ist der höchste Berg von Wien zu finden: der Hermannskogel.
Heiligenstadt
Die erste Erwähnung des Ortes findet man 1120, allerdings als St. Michael (siehe Wappen) 180 Jahre später taucht der Namenszusatz Sanctum Locum (= Heiligenstadt) auf.
Auf dem Gebiet der Ortschaft wurden Spuren einer Besiedlung von vor 5 000 Jahren gefunden. Auch Spuren der Römer fand man. Ein seltener Fund aus dem 6. Jahrhundert, ein Awarengrab, wurde ebenfalls hier entdeckt.
Um 900 begann die Besiedlung des Gebietes.
Beide Türkenbelagerungen setzten dem Ort schwer zu. An die vielen Toten der 2. Türkenbelagerung erinnert heute noch ein Gassennamen: Blutgasse.
Heiligenstadt gehört seit dem Jahr 1892 zur Stadt Wien. Es läuft nord-westlich der Donau entlang. Man vermutet, dass der Name Heiligenstadt daher kommt, da schon in sehr früher Zeit hier ein heiliger Ort lag.
Josefsdorf
1628 begann man hier ein Kloster zu bauen. Um die Kirche und 2 Höfe entstand eine kleine Siedlung. Sie wurde nach dem Berg, auf dem sie stand benannt. Da der Kahlenberg früher Schweinsberg hieß, hieß auch die Siedlung so. Das Dorf blieb eine sehr kleine Ansiedlung. 1890 lebten in 37 Häusern 52 Menschen.
Josefsdorf liegt an der Seite des Kahlenbergs und ist der kleinste Bezirksteil von Döbling. Der Ort kam 1892 zu Wien.
Kahlenbergerdorf
Im 12. Jahrhundert lebten die Chalenperger auf diesem Gebiet. Von ihnen stammt der Name des Ortes. 1256 wird der Ort erstmals erwähnt. Die frühen Bewohner des Dorfes waren Bauern, die sich selbst verpflegten und versorgten. Sie bauten Wein und Obst an und verkauften diese dann. Das war der Beginn des großen Weinbaus am Kahlenberg, der heute sehr bekannt ist.
Da das Kahlenbergerdorf nahe an der Donau liegt, litt es nicht nur unter den Türkenkriegen. Viele Überschwemmungen sind die mögliche Ursache für das geringe Wachstum des Ortes im 18. Jahrhundert. 1831 hatte es 29 Häuser in denen 234 Menschen lebten.
Das Kahlenbergerdorf kam 1892 zu Wien.
Neustift am Walde
Der Name Neustift ist bereits 1330 erstmals aufgetaucht und stammt vermutlich daher, dass nach dem Untergang des Ortes Chlainzing westlich davon eine neue Stiftung am Walde entstand. Das Dorf Neustift am Walde ist in zwei langen Häuserzeilen angelegt, die durch eine schmale Straße getrennt sind. Eine Straße verbindet Neustift am Walde mit Salmannsdorf und der Krim.
Neustift litt unter den Türkenkriegen, den französischen Truppen und der Pest. Da hier viel Wein angebaut wurde, traf die Bewohner eine schlechte Weinernte besonders.
Zu einem Aufschwung des Ortes kam es erst ab 1850, als er zur Sommerfrische wurde.
Nußdorf
Nußdorf liegt beiderseits des Nußbachs (Schreiberbach), der in den Donaukanal mündet. Früher standen hier viele Walnussbäume und Haselsträucher.
1114 taucht der Name Nuzdorf auf. Die früheren Bewohner des Dorfes waren Bauern, die im Wesentlichen für den Eigenbedarf produzierten. Sie lebten vor allem von den Fischen und Krebsen, die sie aus der Donau gefangen hatten. Der angebaute Wein wurde verkauft. Dadurch kam Nußdorf zu Wohlstand.
Rückschläge erlitt der Ort durch die Zerstörung durch ungarische Truppen, die Türkenbelagerungen und Plünderungen durch die Franzosen. Trotzdem lebten hier 1795 bereits 865 Menschen in 109 Häusern. 1890 waren es bereits 5 191 Menschen.
Oberdöbling
Oberdöbling liegt im Süden des Gemeindebezirks. Viele der Bewohner von Döbling waren Bauern. Für den Verkauf wurde Wein, aber auch Getreide angebaut. Daneben wurden Obst, Gemüse und Milchprodukte erzeugt.
Ab dem 12. Jahrhundert unterstand Döbling dem Adelsgeschlecht derer von Topolic, danach kam es an das Dominikanerinnenkloster Tulln und wird 1310 als Dorf der Frauen von Tulln genannt. Danach entstanden aus der Siedlung selbstständige Dörfer, die durch den Krottenbach getrennt waren.
Unterdöbling trug zunächst den Namen Chrottendorf, erst im 15. Jahrhundert soll der Name Unterdöbling aufgekommen sein. Die Trennung der beiden Orte ist 1591 erstmals urkundlich erwähnt.
Salmannsdorf
Der Name Salmanstorf ist 1279 in einer Urkunde festgehalten.
Salmannsdorf liegt am Südhang des Dreimarksteins im Tal des oberen Krottenbachs. Der berühmte Komponist Johann Strauß hat hier seinen ersten Walzer geschrieben. Die früheren Bewohner des Dorfes lebten hauptsächlich vom Verkauf der Milchprodukte und Wein, welche sie selbst herstellten. 1680 hatte der Ort schon 30 Häuser.
Aber 1683 wurde es durch die Türken zerstört. Danach gab es 2 Großbrände, 1713 wütete hier die Pest.
Erst ab 1850 entdeckten die reichen Wiener den Ort als Sommerfrische und der Aufschwung begann.
Sievering
Sievering entwickelte sich entlang des Arbesbaches (Erbsenbach). Früher war fast die Hälfte von Sievering mit Weingärten bedeckt. In der Römerzeit gab es in Sievering einen Steinbruch. Damit konnten die Arbeiter viele Pflaster- und Schleifsteine herstellen.
Um zwei Meierhöfe siedelten sich im 12. Jahrhundert Weinbauern an.
1114 taucht der Name Sufringen auf. Er veränderte sich zu Suueringan und Sivring. das –ing- im Namen bedeutet: bei den Leuten, die zu einem Mann mit dem Namen Suver(o) oder Sufr gehören.
Im 14. Jahrhundert wurde der Ort in Ober- und Untersievering geteilt.
1330 wird Ober- und Under Sufferingen erwähnt.
Dazwischen lag der älteste Teil des Ortes und hieß Mitterhofen.
Wie die umliegenden Orte litt Sievering unter den Türkenbelagerungen und der Pest. Wegen der besseren Umweltbedingungen (Wetter & Verkehrsanbindung) ging es den Untersieveringern besser. 1832 wurden die beiden Orte wieder vereinigt.
Unterdöbling
Seit 1114 kennt man den Namen „de Teopilic“ (sumpfiges Gewässer). Der Name bezieht sich auf die Lage am Krottenbach. Die heutige Schreibung entwickelte sich über Toblich, Töbling und Tepling.
Die Menschen in Unterdöbling lebten hauptsächlich vom Weinbau. Die meisten von ihnen waren Bauern und versorgten sich selbst. Die Entwicklung Unterdöblings wurde 1713 durch die Pest gehemmt.
1870 legte die Insektenpulverfabrik Zacherl eine wichtige wirtschaftliche Grundlage für den Aufschwung.