Tiergarten Schönbrunn
Der Tiergarten Schönbrunn ist der älteste noch bestehende Zoo der Welt. Als er eröffnet wurde, war die Tierhaltung alles andere als artgerecht. Nach unserem heutigen Wissen, waren die Käfige und Gehege damals viel zu klein.
Seit rund 25 Jahren wird besonderer Wert darauf gelegt, das Leben für die Tiere ihren ursprünglichen Bedingungen und Bedürfnissen anzupassen.
Auf 17 Hektar Fläche tummeln sich heute fast 9 000 Tiere aus über 700 verschiedenen Arten. Ob die jemand alle an einem Tag anschauen kann?
Der Tiergarten ist aber nicht nur ein Besucherzentrum, sondern auch ein Platz der Forschung. Verschiedenste Arten, die schon vom Aussterben bedroht waren, werden hier gezüchtet.
Schon zum vierten Mal wurde der Tiergarten Schönbrunn zum besten Zoo Europas ausgezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gründung
1752 wird der Zoo von Maria Theresias Mann Kaiser Franz I Stephan von Lothringen gegründet. Der erste Elefant zieht ein und schließlich wird der Zoo 1778 für die ganze Bevölkerung geöffnet. Allerlei Tiere werden angekauft - Wölfe, Bären, Elefanten, Eisbären, Großkatzen – und Gehege gebaut.
Anfang 20. Jahrhundert
1914 gilt Schönbrunn als schönster und größter Zoo der Welt. Zu der Zeit leben hier fast 3.500 Tiere.
Beide Weltkriege machen dem Zoo schwer zu schaffen. Es braucht viele Spendenaktionen um den Tiergarten wieder aufzubauen und zu erhalten.
1959 wird das weltweit modernste Aquarien- und Terrarienhaus eröffnet.
In den 1980er Jahren wird immer mehr Kritik geübt, dass viele Tiergehege nicht mehr zeitgemäß wären. Der Zoo ist auch nicht mehr gut besucht und man denkt schon an eine Schließung.
Seit 1992
1992 wird Helmut Pechlaner Geschäftsführer und eine neue Ära beginnt. Durch Sponsoren und persönlichen Einsatz gelingt es ihm, viele Projekte zu verwirklichen.
Der Tiergarten kaufte einen 1722 erbauten Bauernhof in Tirol. Er ließ ihn Stück für Stück abtragen und genauso wieder im Tiergarten aufbauen. So entstand der Tirolerhof. In ihm sind seither bedrohte Haustierrassen zuhause.
1996 wird der Tiergarten in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.
Seither wird im Zoo ein Gehege nach dem anderen erneuert. Zahlreiche Tiere bekommen ein größeres, artgerechtes Zuhause und auch neue Arten finden Einzug in Schönbrunn, viele Jungtiere werden geboren und der Besucheransturm ist enorm!
2003 erhält der Tiergarten Schönbrunn von der Volksrepublik China ein Paar Große Pandas. Zur großen Freude der Besucher gibt es mehrmals Nachwuchs.
2008 besuchen 2,6 Millionen Gäste den Tiergarten. Ein Rekord!
Der Tiergarten Schönbrunn ist mittlerweile mehrmals zum besten Zoo Europas gewählt worden.
Tiere und Anlagen
Im Tiergarten Schönbrunn können fast 9 000 Tiere aus über 700 Arten besucht werden. Dazu ist eine Menge Zeit notwendig!
Diese Anlagen gibt es derzeit:
- Affenhaus
- Aquarien- und Terrarienhaus
- Insektarium (hier kribbelt und krabbelt es)
- Eisbärenwelt
- Giraffenpark
- Heimtierpark (Hasen, Meerschweinchen ...)
- Nashornpark
- Naturerlebnispfad
- ORANG.erie (ein neues Zuhause für die Orang-Utans)
- Ostafrikahaus
- Polarium (Robben, Pinguine)
- Rattenhaus
- Regenwaldhaus (tropische Temperaturen – du kannst hier auch ein Tropengewitter erleben)
- Südamerika-Park (Ameisenbär, Vikunja, Wasserschwein, Tapir ...)
- Tirolerhof (Bauernhof, der in Tirol abgetragen und in Schönbrunn neu aufgebaut wurde)
- Vogelhaus
- Wüstenhaus (Schlangen, Mäuse, außergewöhnliche Pflanzen ...)
Große Pandas
Seit 2003 gehört das Pärchen Großer Pandas zu den Lieblingen des Tiergartens. Vier Jahre später nahm die Erfolgsgeschichte seinen Lauf. Die Pandas pflanzten sich auf natürlichem Weg fort. Das ist einzigartig in Europas Zoos.
Yang Yang (= Sonnenschein) und das Männchen Long Hui (= Drachenzeichen) wurden mehrfach Eltern.
- 23. August 2007 Fu Long (= glücklicher Drache)
- 23. August 2010 Fu Hu (= glücklicher Tiger)
- 14. August 2013 Fu Bao (= glücklicher Leopard)
- 7. August 2016 Zwillinge Fu Ban (= glücklicher Gefährte, glückliche Hälfte) und das erste Mädchen Fu Feng (Feng steht für Phönix und bildet in der chinesischen Mythologie gemeinsam mit dem Drachen das kaiserliche Paar.)
Leider verstarb Long Hui im Alter von 16 Jahren.
Artenschutz
Artenschutz bedeutet, die verbleibende Tier- und Pflanzenwelt wird geschützt und erhalten. So darf man zum Beispiel artgeschützte Tiere nicht töten und auch nicht in ihren Lebensraum eindringen.
Im Tiergarten Schönbrunn wird dazu viel geforscht. Verhalten, Tiermedizin, Ernährung und andere Studien, die zur Erhaltung einer Tierart dienen, werden hier durchgeführt.
Tierarten, die sehr gefährdet sind, werden zuerst erforscht! 2014 sind große Nachzuchten bei den gefährdeten südamerikanischen Schnappschildkröten gelungen.
Diese Forschungen sind allerdings teuer. Um sie zu „finanzieren“ (zu bezahlen) sind Förderungen und Sponsoren nötig.
Mithilfe
In Schönbrunn kann jederzeit mitgeholfen werden. Er werden immer wieder Menschen gesucht, die „ehrenamtlich“ (also ohne Bezahlung) mitarbeiten wollen. Zu den Tieren selbst dürfen nur geschulte MitarbeiterInnen, das ist klar, aber es gibt ja noch eine Menge anderer Bereiche, wie Büroarbeit, Bibliothek, Hilfe bei Veranstaltungen, Besucherinfos, Aufsicht,…
Ebenfalls benötigt wird Geld um alles Projekte und Forschungsarbeiten zu finanzieren. Geldspenden werden also gerne angenommen!
Besucher/innen-Infos und Extras
Der Tiergarten hat 365 Tage im Jahr (also JEDEN Tag) ab 9 Uhr geöffnet. Je nach Monat schließt er zwischen 16.30 und 18.30 wieder seine Tore.
Er befindet sich im Schönbrunner Schlosspark im 13. Bezirk in Wien. Zum Haupteingang gelangt man, wenn man den Schlosspark durch das Hietzinger Tor betritt (U4 Station Hietzing). Weitere Eingänge sind unter anderem beim Neptunbrunnen und beim Tirolerhof.
Beim Eingang gibt es Broschüren, in denen man die Fütterungszeiten der Tiere findet. Vor allem die Mähnenrobben-Fütterung ist täglich ein Erlebnis.
Es gibt auch die Möglichkeit, Geburtstage im Tiergarten zu feiern, Abend- und Nachtführungen zu besuchen, spezielle Abendessen zu genießen und und und. Auf der Homepage (www.zoovienna.at) findest du alle wichtigen Informationen dazu, denn für diese besonderen Besuche muss man sich anmelden.