Steiermark

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Karte von der Steiermark


Das Wappen der Steiermark

Das Bundesland Steiermark liegt im Südosten Österreichs und wird auch "Grüne Mark" bezeichnet.

Das Bundesland ist reich an Wäldern. Deshalb spielt hier die Holzproduktion eine wichtige Rolle. Aber auch der Abbau von Salz ist für die Steiermark von Bedeutung. Das Gebiet war vor Millionen von Jahren vom Meer bedeckt. Daher gibt es immer noch große Salzvorkommen.


Steckbrief

Bundesland: Steiermark
Größe/Fläche: 16 401,04 km²
Einwohnerzahl: 1 208 544 (Anfang 2010)
Landeshauptstadt:


Graz
(257 328 Einwohner - Anfang 2010)
Größter See: Grundlsee
Wichtigster Fluss: Mur
Höchster Berg: Hoher Dachstein (2 995 m)
Bodenschätze:


Erz
Magnesit
Salz


Die steirischen Landesfarben: weiß-grün


Geschichte



Römische Fußbodenheizung in der ehemaligen Stadt "Flavia Solva"








Karantanien




Wappen des Herzogtums Steiermark (steirischer Panther)



Kaiser Ferdinand II.



Datei:Herzogtum Steiermark Lage.jpg
Lage des Herzogtums Steiermark in Österreich und Slowenien

Vorgeschichte

Im Gebiet der heutigen Steiermark lebten bereits Neandertaler. Es gibt einige wenige Funde, die darauf hinweisen. Auch in der Jungsteinzeit war das Gebiet besiedelt. Spuren davon finden sich vor allem in der Gegend von Wildon.

Einige Funde belegen, dass es in Mitteleuropa von der Bronze- bis zur Hallstattzeit eine bedeutende Kultur gab.

Die Kelten kamen etwa zwischen 450 und 250 vor Christus in die Steiermark. Der größte Teil der Steiermark wurde Teil des Königreichs Noricum, bevor dies ein Teil des Römischen Reiches wurde. Der Römische Kaiser Diokletian teilte im Jahr 293 die Provinz Noricum auf. Der größte Teil der Steiermark bis hin zum Alpennordkamm gehörte zu Binnennoricum. Das Ennstal und die umliegenden Gebiete gehörten zu Ufernoricum (wie Oberösterreich auch).


Karantanien

Während der Völkerwanderung durchzogen verschiedene Völker das Land. Zu diesen gehörten etwa die Langobarden, die Hunnen und die Westgoten. Gegen Ende des 6. Jahrhunderts zogen die Vorfahren der heutigen Slowenen in das Land ein. Sie gründeten das Fürstentum Karantanien. Dieses wurde immer wieder bekämpft, verkleinert aber auch erfolgreich verteidigt und vergrößert. Mitte des 8. Jahrhunderts stand Karantanien schließlich unter bayrischer und später karolingisch-fränkischer Herrschaft.

Mitte des 11. Jahrhunderts wurde die Karantanische Mark an Otakar von Steyr verliehen. Der Hauptsitz lag in Steyr. Das führte dazu, dass nach und nach der Name Karantanische Mark durch den Namen Steiermark ersetzt wurde.


Herzogtum Steiermark

Etwa 100 Jahre später wurde die Steiermark zum Herzogtum erhoben. Dieses war ab nun unabhängig vom Herzogtum Kärnten und Herzogtum Bayern.

Zwischen 1192 und 1282 wechselte das Herzogtum mehrmalig seinen „Besitzer“. Erst waren es die Babenberger, dann Ungarn, anschließend Böhmen und schließlich die Habsburger. Unter der Herrschaft der Habsburger war die Steiermark der zentrale Teil von Innerösterreich. Die Residenz befand sich damals schon in Graz.

Die Türken machten der Steiermark ab etwa 1470 zu schaffen. Sie überfielen die Städte und zerstörten zahlreiche Bauernhöfe. In der Steiermark wurde daraufhin die so genannte Türkensteuer eingeführt. Die Bauern litten unter diesen besonderen Steuern. Das führte 1525 zum Bauernkrieg, der auch die Steiermark erschütterte.


Protestanen wandern ab

Ferdinand II. sorgte ab Ende des 16. Jahrhunderts dafür, dass viele Menschen das Land verließen. Er selber war Katholik und wollte, dass auch sein Volk den katholischen Glauben annahm. Viele Steirer waren damals Protestanten. Diese wurden nun dazu aufgefordert, entweder ihren Glauben zu wechseln, oder das Land zu verlassen. Die Adeligen waren von dieser Forderung vorerst ausgenommen. Doch schon bald wurden auch sie dazu aufgefordert, sich zu entscheiden. Dieses Gebot führte dazu, dass viele Adelige vertrieben wurden.


1918 bis heute

Bis 1918 blieb das Herzogtum Steiermark ein Teil des Habsburgerreichs.

Das Ende des Ersten Weltkrieges bedeutete für die Steiermark einen Landverlust an Ex-Jugoslawien. Dieser ehemalige Teil der Untersteiermark ist seither ein bedeutender Teil von Slowenien.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde das Ausseerland ein Teil von Oberösterreich. Dafür kam das Südburgenland an die Steiermark. Diese Umverteilung wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges wieder rückgängig gemacht. Nach dem Krieg wurde das Bundesland bis 1955 von den Briten besetzt.


Geografie


Das Ennstal


Datei:Piber Lipizzaner.jpg
Die Lipizzaner von Piber


Datei:Hochschwab.jpg
Der Hochschwab

Die Landschaft der Steiermark ist eine Gebirgslandschaft. Nur in den Flusstälern gibt es größere Ebenen. Da das Land vor Millionen von Jahren vom Meer (Salzwasser) bedeckt war, gibt es auch Salzvorkommen. Der Sandling bei Altaussee enthält das größte Salzvorkommen Österreichs.

Die Steiermark wird in drei Teile unterteilt: in die Ost- und Weststeiermark im Süden sowie die Obersteiermark im Nordwesten.

In der Weststeiermark liegt der Ort Piber, wo du die berühmten Lipizzaner, die weißen Pferde der Wiener Hofreitschule, die hier gezüchtet werden, anschauen kannst. Diese Region ist auch im Sommer ein beliebtes Gebiet zum Wandern und im Winter zum Ski oder Snowboard fahren.

Die Obersteiermark ist der gebirgige Teil und liegt im Nordenwesten des Landes. Sie ist von der übrigen Steiermark durch das Steirische Randgebirge (Stubalpe, Gleinalpe, Hochalpe und Fischbacher Alpen) getrennt. Hier liegt auch der höchste Berg der Steiermark. Der Erzberg liegt in den Eisenerzer Alpen, wo wahrscheinlich schon seit der Römerzeit Eisenerz abgebaut wird. Bis heute! Es gibt auch ein Schaubergwerk, wo du sehen kannst, wie Bergleute arbeiten. Die Obersteiermark nimmt zwar über die Hälfte der Steiermark ein, beherbergt aber nur 32 % der steirischen Bevölkerung, die zum größten Teil im Bergbau- und Industriegebiet der Mur-Mürz-Furche wohnen.

Die Ost- und die Weststeiermark gehören beide zum Voralpenland, daher sind sie eher hügelig, und sie werden durch den größten Fluss der Steiermark, das ist die Mur, getrennt.


Wirtschaft



Weinbau in der Steiermark

In der Steiermark werden aufgrund des günstigen Klimas Getreide, Gemüse, Obst und Wein angebaut. Fast drei Viertel (75%) der österreichischen Obstbaufläche liegen hier. Davon sind zwei Drittel (66%) Apfelkulturen, ein Drittel (23%) entfallen auf Birnen, Beeren und Steinobst. Die steirische Apfelstraße beginnt in der Nähe von Gleisdorf beim Blick zur Riegerburg und führt etwa 25 km weit durch das Obstbaugebiet.

Die steirische Burgen- und Schlössertraße wird durch eine geschlossene Reihe von Ruinen, Burgen und Schlössern gebildet. Sie sind Zeugen einer gefahrvollen Vergangenheit sowie von großem Besitz und Wohlstand: Schloss Herberstein, Riegersburg,... In Herberstein kannst du auch einen großen Tierpark mit über 600 Tieren besuchen. Zum Baden bieten sich hier viele Thermen - und Heilbäder an: Loipersdorf, Bad Radkersburg, Blumau,...


Semmering


Der Semmering lockt im Sommer und im Winter

Der Semmering, der die Grenze zwischen Niederösterreich und der Steiermark bildet, erschien vor über 150 Jahren noch als unüberwindbares Verkehrshindernis. Kaiser Franz Josef I. ließ Karl Ritter von Ghega zwischen 1848 und 1854 die erste Hochgebirgsbahn der Welt ohne Zahnradantrieb erbauen. Die Bahn wurde sogar zum Weltkulturerbe erklärt. Der Bau war damals leider mit vielen menschlichen Opfern durch Unfälle und Krankheiten der ArbeiterInnen verbunden. Seit der Zeit ist der durchgehende Bahnverkehr zwischen Wien und dem Adriatischen Meer möglich. Der Semmering wurde zu einem beliebten Luftkurort der Wiener Aristokratie (= Adel), die sich hier prächtige Villen und Hotels bauen ließ.

Der Semmering ist nach wie vor, durch die Nähe zu Wien, ein beliebtes Tagesausflugsziel der WienerInnen: im Sommer zum Wandern und im Winter zum Ski oder Snowboard fahren. Mittlerweile ist der Semmering - Basistunnel gebaut, der die Steiermark mit Niederösterreich verbindet.


Landeshauptstadt – Graz



Graz aus der Vogelperspektive



Die Murinsel in Graz



Innenhof des Grazer Landhauses



Das Grazer Kunstmuseum



Das Wahrzeichen von Graz - der Uhrturm

Geschichte von Graz

An der Stelle, an der sich heute Graz befindet, hatten die Römer bereits ein Kastell gebaut. Die Slawen errichteten hier später eine kleine Burg. Daher leitet sich der Name Graz vom slowenischen Gradec ab, denn auf slowenisch heißt Burg "grad " und die Nachsilbe "ec" steht für klein. Aus dieser kleinen Burg wurde später eine mächtige Befestigungsanlage.

Im Jahr 1128 wurde der Name Graz dann erstmals urkundlich erwähnt. Markgrafen aus dem Geschlecht der Traungauer und Babenberger machten den Ort zu einem wichtigen Handelsplatz. Später kam Graz in den Besitz der Habsburger und erhielt 1281 vom Habsburger Kaiser Rudolf I. besondere Privilegien. Im 14. Jahrhundert wurde Graz Habsburger - Residenz, das heißt, die Habsburger bewohnten die Burg und regierten von dort aus.

1586 wurde die erste Universität, die Karl-Franzens-Universität, gegründet. Zu dieser Zeit prägten italienische Künstler und Baumeister das Bild der Stadt. Eine der bekanntesten Bauten ist das Landhaus, das im Renaissance-Stil erbaut wurde.

Im Jahr 1619 übersiedelte der ganze Hofstaat dann nach Wien. 1797 besetzte die französische Armee unter Napoleon Graz. 1809 konnte ein neuerlicher Angriff der Franzosen erfolgreich abgewehrt werden.

Eine wichtige Persönlichkeit für die Steirer war damals Erzherzog Johann, denn seine Regentschaft zeichnete sich durch Volksnähe und seine moderne Einstellung zu Politik und Kultur aus. Er legte z.B. den Grundstein für das Joanneum, einem Vorläufer der technischen Universität.

Nach dem ersten Weltkrieg (1914 - 1918) wurde die Untersteiermark, der südliche Teil der Steiermark, mit der Stadt Marburg (slowenisch: Maribor) und Laibach (slowenisch: Ljubljana) an das damalige Jugoslawien und heutige Slowenien abgetreten. Vor dem zweiten Weltkrieg (1939 - 1945) war Graz eines der aktivsten Zentren der österreichischen Nationalsozialisten. Bereits ein Monat vor dem Anschluss an das Deutsche Reich im März 1938 waren tausende Nationalsozialisten durch die Grazer Innenstadt gezogen, obwohl deren Partei unter dem austro-faschistischen Regime offiziell verboten war.


Graz heute

Heute ist Graz mit seinen etwa 305 000 Einwohnern und Einwohnerinnen die zweitgrößte Stadt Österreichs. Es ist die Landeshauptstadt der Steiermark. Das bedeutet, dass sich hier der Sitz des Landtags, der Landesregierung und des Landeshauptmanns befindet.

Durch die Mitte der Stadt fließt die Mur.

Die Grazer Altstadt ist die am besten erhaltene Österreichs und wurde im Jahr 2000 zum Weltkulturerbe erklärt. Viele schöne Parkanlagen begründen ihren Ruf als "Gartenstadt". Jährlich finden hier viele kulturelle Veranstaltungen (z.B. "Steirischer Herbst", das österreichische Filmfestival "Diagonale",...) und etliche Ausstellungen und Messen statt. Graz ist außerdem eine Schul - und Universitätsstadt, denn es befinden sich hier vier Universitäten.

Der Schlossberg (473 m) ist ein frei stehender Dolomitfelsen, den du von überall gut zu sehen kannst. Oben steht der Uhrturm, das Wahrzeichen der Stadt. Er ist 28 m hoch und war ein Teil der Befestigungsanlage, wo die BewohnerInnen der Stadt bei Gefahren Zuflucht suchten. Im 16. Jahrhundert wurde der Turm umgebaut und erhielt 1569 seine erste Uhr. Unterhalb des Turmes steht auf Pfeilern der "Steinerne Hund". Er erinnert daran, dass ein Hund den Raub von Kunigunde, der einzigen Tochter Kaiser Friedrich III., verhindert hat (1481).


Sagen und Geschichten


Sonstiges

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