Eishockey
Eishockey ist eine sehr schnelle Mannschaftssportart, die es bereits seit mehr als 150 Jahren gibt. Seine Ursprünge sind aber schon viel älter. Eishockey ist vergleichbar mit Landhockey, obwohl die Schläger und auch der Ball anders aussehen. Auch die Ausrüstung unterscheidet sich deutlich. Als Sommer-Eishockeysport gelten allerdings eher Inlinehockey oder Streethockey.
Inhaltsverzeichnis
Wusstest du schon, dass ...
- der Begriff Hockey aus dem Französischen stammt und so viel wie "krummer Stock" bedeutet?
- diese Sportart aus Kanada kommt?
- auch Menschen mit Behinderung Eishockey spielen?
Geschichte
Eishockey hat sich aus dem Eislaufen entwickelt. Sein Ursprung liegt in Kanada. Es entwickelte sich aus einer Mischung von verschiedenen europäischen und indianischen Mannschaftssportarten. Das war zwischen 1840 und 1875. Eine wichtige Rolle spielte dabei das mit Schlägern und Bällen gespielte schottische Spiel Shinty. Es wurde als Shinney in Kanada auf Schnee und Eis, ab 1855 mit Feldhockeyschlägern, gespielt. Einen weiteren Vorläufer in Europa hat das Eishockey im Bandy, das auch heute noch in einigen nord- und osteuropäischen Ländern gespielt wird.
Das Wort Hockey kommt übrigens aus dem Französischen und bedeutet soviel wie "krummer Stock".
Das erste Eishockeyspiel fand am 3. März 1875 in Montreal (Kanada) statt. Die Regeln für das Spiel wurden vier Jahre später von W.F. Robertson und R.E. Smith ausgearbeitet. Robertson gilt auch als Erfinder des Pucks, der Spielscheibe beim Eishockey.
Bereits 1880 wurde der erste Eishockeyclub gegründet. Es war der McGill University Hockey Club.
In Österreich fand das erste Eishockeytraining am Weihnachtstag 1899 in der Eislaufanlage Engelmann in Wien statt. Den ersten Eishockeyverband gab es in Österreich ab dem Jahr 1912.
Olympische Bewerbe
Bewerbe für Männer-Teams und Frauen-Teams
Olympische Geschichte
- 1920 (Antwerpen): Erstmals wurde Eishockey innerhalb der Olympischen Sommerspiele als Wettbewerb ausgetragen. Dieses Turnier gilt gleichzeitig als erste Weltmeisterschaft.
- 1998 (Nagano): Eishockey wird für Frauen olympisch.
Paralympische Bewerbe
Für Sportler mit einer Behinderungen oder Lähmungen unterhalb der Hüfte entstand als Alternative zum Eishockey, das Eisschlitten-Hockey. Spielfeld, Anzahl der Spieler, Kleidung, Größe der Tore und die meisten Spielregeln entsprechen jenen des Eishockeys.
Der wesentliche Unterschied beim Eisschlitten-Hockey besteht in der Fortbewegung. Die Spieler bewegen sich auf kleine Schlitten mit einem Spezialsitz, unter denen Kufen angebracht sind. Die beiden Stöcke, die am Ende mit Spikes besetzt sind, dienen nicht nur als Schläger, sondern auch als Mittel der Fortbewegung.
Die Anzahl aller Teamspieler ist mit 15 beschränkt.
Die Spielzeit beträgt 3 x 15 Minuten und ist demnach kürzer als beim Eishockey.
Eisschlitten-Hockey wurde in den 1970er-Jahren in Schweden entwickelt und bei den Winter-Paralympics seit 1994 ausgetragen.
Spielidee
Beim Eishockey muss der Puck, eine flache Hartgummischeibe, mit Schlägern in das gegnerische Tor geschossen werden.
Die Mannschaft
Eishockey ist eine äußerst kampfbetonte Mannschaftssportart.
Die Mannschaft besteht aus höchstens 22 Spielern, davon 20 Feldspieler und 2 Torhüter. Während des Spiels dürfen maximal 6 Spieler gleichzeitig auf dem Eis sein. In der Regel bestehen diese aus fünf Feld-Spielern und einem Torwart. In besonderen Situationen kann der Torwart aber auch durch einen sechsten Feldspieler ersetzt werden.
Torerfolg
Ein Tor ist erzielt, wenn der Puck in vollem Umfang die Linie überquert hat. Der Schütze muss sich beim Torschuss außerhalb des Torraumes befinden und den Puck mit dem Schläger ins Tor befördern. Wird beim Torschuss unabsichtlich ein Schlittschuh getroffen und der Puck geht ins Tor, ist auch das ein gültiger Treffer.
Die Ausrüstung
Bekleidung
Zur Verminderung der Verletzungsgefahr ist im Eishockey eine spezielle gepolsterte Schutzausrüstung vorgeschrieben. Die Ausrüstung der Feldspieler unterscheidet sich von jener des Torwarts (Goalie). Über der Schutzausrüstung wird das Vereinstrikot getragen.
Ausrüstung der Feldspieler:
Helm mit oder ohne Gitter (unter 18 Jahren ist das Visier Pflicht), Nacken- und Kehlkopfschutz, Brustschutz, Ellbogenschutz, Hose, Genitalschutz, Schienbeinschutz, Thermounterwäsche, Stutzen, Vereinstrikot, Handschuhe, Stock, Schlittschuhe, Mund- und Zahnschutz
Ausrüstung des Torwarts:
Maske mit Gitter, Nacken- und Kehlkopfschutz, Brustpanzer, Fanghandschuh, Stockhandschuh mit Schutzplatte, Hose, Beinschoner, Genitalschutz, Thermounterwäsche, Stutzen, Vereinstrikot, Goalistock, Schlittschuhe, Mund- und Zahnschutz
Schlittschuhe
Eishockey-Schlittschuhe haben bis über das Fußgelenk reichende Schnürstiefel aus festem Leder mit zusätzlichem Knöchel-, Fersen- bzw. Achillessehnen-Schutz. Die Kufen der Eishockey-Schlittschuhe sind an ihrem Vorderteil abgerundet.
Schläger
Der Eishockeyschläger besteht aus Holz oder Kunststoff und hat eine Höchstlänge von 147 cm. Im unteren Stockteil ist in schrägem Winkel eine Schaufel angebracht. Diese darf nicht länger als 32 cm und nicht höher als 7,5 cm sein. Beim Torwartschläger ist die Schaufel bis 39 cm lang und höchsten 9 cm hoch. Die Länge des Torwartstocks misst bis zur Schafthöhe 71 cm und verjüngt sich nach oben auf die Gesamtlänge von 147 cm.
Puck
Der Puck, eine flache Hartgummischeibe, ist der „Spielball“ beim Eishockey und Air Hockey. Erfunden wurde der Puck 1877 von William Fleet Robertson. Der heute im Eishockey verwendete Puck, ist genau 1 Inch (2,54 cm) hoch und hat einen Durchmesser von 3 Inch (7,62 cm). Das Gewicht darf zwischen 5,5 und 6 Unzen (ca. 156–170 Gramm) betragen. Der Puck erreicht bei Schlagschüssen Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h. Durch diese hohen Geschwindigkeiten kommt es teilweise zu schweren Verletzungen. Sinnvoll hat sich die Einführung der Helmpflicht für Spieler erwiesen um die Verletzungsgefahr wesentlich zu verringern. Auch für Zuschauer kann ein Puck, der das Spielfeld verlässt, durchaus gefährlich werden.
Spielfeld
Das Spielfeld ist eine rechteckige Eisfläche mit einer Länge von 56 bis 61 Meter und einer Breite von 26 bis 30 Meter. Die Ecken sind mit einem Radius von 7 bis 8,50 Meter abgerundet. Umgeben ist das Spielfeld von einer etwa 1,20 Meter hohen Bande, auf die zum Schutz der Zuschauer eine Schutzglasscheibe aufgesetzt ist. Hinter den Toren befindet sich zusätzlich ein Fangnetz.
Die Eishockeytore sind 122 cm hoch und 183 cm breit. Die Torstangen sind rot gefärbt. Vor dem Tor ist ein 2,53 x 1,22 Meter großer Torraum eingezeichnet. Der Torkreis hat einen Durchmesser von 1,8 Meter. Vier Meter von den Stirnbanden entfernt befinden sich die Torlinien, in deren Mitte die Tore stehen. Der Raum hinter den Toren kann mitbespielt werden.
An den Längsseiten des Spielfeldes befinden sich hinter der Bande auf der einen Seite die Spielerbänke, auf der anderen die Strafbänke und dazwischen das Kampfgericht.
Das Spielfeld ist in drei Zonen unterteilt. Zwei 30 cm breite „Blaue Linien“ kennzeichnen die jeweiligen Verteidigungs- bzw. Angriffszonen und die dazwischenliegende Neutrale Zone. Die Neutrale Zone wird durch eine 30 cm breite, rote Mittellinie halbiert.
Im Zentrum des Spielfeldes befindet sich der Anspielpunkt innerhalb des Anspielkreises. Insgesamt gibt es fünf Anspielkreise bzw. neun Anspielpunkte, wo das Spiel nach einer Unterbrechung mit einem Bully wieder aufgenommen werden kann. Die Anspielkreise haben einen Radius von 4,5 Meter. Ein Anspielkreis befindet sich in der Mitte des Spielfeldes, jeweils zwei Anspielkreise befinden sich in den Verteidigungszonen.
Spielregeln
Eishockeyspiele werden von einem Hauptschiedsrichter und zwei Linienrichtern geleitet. Der Hauptschiedsrichter entscheidet über Foul, Strafen und Gültigkeit eines Treffers. Die Linienrichter kümmern sich um Abseits, unerlaubte Weitschüsse und andere Regelwidrigkeiten. Ein eigener Torrichter hinter jedem Tor zeigt an, ob der Puck von vorne kommend ins Tor gelangt ist.
Grundsätzlich gilt:
Wer foult oder sonstige Regelverstöße begeht, muss vom Eis. Strafen werden unter anderem ausgesprochen für: Behinderung, Beinstellen, hoher Stock, Haken, Stockschlag und Ellbogencheck. Für jede Strafe gibt es ein spezielles Handzeichen, mit dem der Schiedsrichter die Strafe anzeigt. Die Höhe der Strafe liegt im Ermessen des Schiedsrichters.
Ein Ausschluss dauert 2 Minuten (kleine Strafe), 5 Minuten (große Strafe) oder 10 Minuten (Disziplinarstrafe). Außerdem gibt es eine zweiminütige kleine Bankstrafe, die gegen die gesamte Mannschaft ausgesprochen wird und die ein beliebiger Spieler absitzen kann. Weiters gibt es im Eishockey Strafen, bei denen der Betroffene für die gesamte verbleibende Spielzeit vom Eis muss. Die am häufigsten verhängten Strafen sind die kleine und große Strafe. Die Strafen werden auf der Strafbank abgesessen. Muss ein Spieler auf die Strafbank, entsteht dadurch meistens eine 5 gegen 4 Spielsituation (Power-Play). Der zweiminütige Ausschluss endet automatisch, wenn die Mannschaft in Überzahl ein Tor erzielt hat. Selbst wenn die zwei Minuten dann noch nicht vorüber sind.
Auch wenn mehrere Strafen verhängt werden, ist eine Mannschaft immer mit mindestens drei Feldspielern und ihrem Tormann auf dem dem Eis. Es werden also höchstens zwei Strafzeiten gleichzeitig abgesessen. Sind mehrere verhängt, werden sie nach und nach verbüßt. Eine Sonderstellung genießt der Tormann. Kleine, große und Disziplinarstrafen sitzt ein Feldspieler für ihn ab. Bei noch größeren Strafen wird er gänzlich vom Spiel ausgeschlossen.
Spieldauer und Spielablauf
Ein Spiel hat 60 Minuten effektive Spielzeit, unterteilt in Drittel von 20 Minuten. Effektive Spielzeit bedeutet, dass die Zeit bei jeder Spielunterbrechung angehalten wird. Ein Eishockeyspiel dauert also insgesamt deutlich länger. Zwischen den Dritteln findet eine 15-minütige Pause statt, in der das Eis erneuert wird. Nach dem ersten und zweiten Drittel werden die Seiten gewechselt.
Zu Beginn jedes Drittels und nach Spielunterbrechungen wird bei einem Bully über den Puckbesitz entschieden. Dabei stehen sich zwei gegnerische Spieler an einem Anspielpunkt gegenüber und der Puck wird von einem Linienrichter eingeworfen. Beide Spieler versuchen, den Puck in ihren Besitz zu bekommen. Ein gewonnenens Bully bedeutet Scheibenbesitz. Die Mannschaft die im Besitz der Scheibe ist, kann dadurch gleich aktiv werden. Auf dem Anspielpunkt der roten Mittellinie wird das Spiel eröffnet oder nach einem Tor oder Seitenwechsel fortgesetzt.
Der Puck darf mit dem Schlittschuh fortbewegt werden, solange damit kein Tor erzielt wird. Den Puck mit dem hohen Stock (Stock über „normaler“ Schulterhöhe) zu spielen ist nicht erlaubt. Erlaubt ist jedoch das Stoppen des Pucks mit der Hand. Ein Tor ist erzielt, wenn der Puck in vollem Umfang die Linie überquert hat. Der Schütze muss sich beim Torschuss außerhalb des Torraumes befinden und den Puck mit dem Schläger ins Tor befördern. Wird beim Torschuss unabsichtlich ein Schlittschuh getroffen und der Puck geht ins Tor, ist auch das ein gültiger Treffer.