Ludwig van Beethoven
Ludwig van Beethoven ist einer der bedeutendsten Komponisten der Geschichte. Noch heute werden seine Werke weltweit gespielt und gehört.
Ein Teil eines seiner berühmtesten Werke, der Symphonie Nr. 9, ist unsere heutige Europahymne.
„Freude schöner Götterfunken ..."
Wahrscheinlich hast auch du diese Hymne schon gehört - aber wusstest du auch, dass die Melodie der Feder Ludwig van Beethovens entstammt? Der Text ist von Friedrich Schiller.
Besonders erstaunlich an diesem Komponisten ist, dass er noch komponieren und wundervoll Klavier spielen konnte, als er schon taub war.
Inhaltsverzeichnis
Wusstest du schon, dass ...
- Beethoven mit 22 Jahren nach Wien kam, um sich musikalisch weiterzubilden, und dort bis zu seinem Tode blieb?
- er sehr schlampig war und deshalb seinen Zylinder häufig verlor oder verlegte?
- er trotz eines Hörleidens noch viele erfolgreiche Stücke komponierte?
Seine Familie
Ludwig wurde in eine Musikerfamilie geboren. Sein Vater Johann war Tenorist in der Hofkapelle des Kurfürsten. Leider war der Vater alkoholkrank und hatte dadurch ständig Geldsorgen.
Ludwigs jüngerer Bruder hinterließ bei seinem Tod einen Sohn namens Karl. Dieser lebte als Erwachsener bei seinem Onkel Ludwig, dem großen Musiker.
Beethovens Mutter hieß Maria Magdalena. Ihr Mädchenname war Keverich.
Das "van" in seinem Namen bedeutete übrigens keine adelige Abstammung, sondern nur, dass die Familie der Beethovens aus Flamen (heute Belgien) stammte. Übersetzt heißt Beethoven "Rübenacker".
Seine Kindheit
Ludwig van Beethoven wurde ungefähr am 16. Dezember 1770 in Bonn, im heutigen Deutschland geboren und am 17. Dezember 1770 getauft. Im Jahr zuvor war sein Bruder Ludwig Maria noch vor der Taufe gestorben. Den nächsten Sohn nannten die Eltern also wieder Ludwig.
Beethoven hatte keine angenehme Kindheit. Weil die Konzertreisen der Geschwister Mozart so erfolgreich waren, wollte Vater Beethoven aus dem kleinen Ludwig einen 2. Mozart machen. Auf diese Weise wollte er viel Geld verdienen.
Ludwig konnte kaum laufen, da zwang ihn sein Vater schon, am Klavier zu üben. Wenn der kleine Beethoven nicht mehr üben wollte, bekam er Prügel.
Damit der "Wunderkind-Effekt" noch stärker wurde, machte sein Vater Ludwig um ein paar Jahre jünger. Seit seinem 10. Lebensjahr bekam Ludwig Unterricht bei Ch. G. Neefe. Er lernte Klavier, Orgel und Komposition. Bald konnte er seinen Lehrer an der Orgel vertreten.
Seine Jugend
1784 wurde Beethoven Mitglied der Hofkapelle in Bonn. Hier lernte er die wichtigsten Werke von Haydn und Mozart kennen.
1787 spielte der siebzehnjährige Beethoven Mozart in Wien vor. Dieser war vom Talent des jungen Mannes begeistert. Kurze Zeit gab Mozart dem jungen Beethoven sogar Unterricht.
Im Jahr 1792 kam Beethoven wieder nach Wien. Nachdem Mozart inzwischen gestorben war, nahm er bei Joseph Haydn Unterricht. Außerdem studierte er bei J. G. Albrechtsberger und Antonio Salieri.
Als Erwachsener
Mit 22 Jahren war Beethoven fest entschlossen, in Wien seinen Weg als unabhängiger Komponist und Lehrer zu machen. Einige Adelige und Joseph Haydn halfen ihm dabei. Sie unterstützten ihn mit Geld und stellten Beethoven Konzertsäle zur Verfügung. Mit dieser Hilfe und den Einnahmen aus seinen gedruckten Kompositionen konnte er ganz gut leben.
1808 sollte Beethoven wieder nach Deutschland kommen. König Jerome von Westfahlen wollte, dass er sein Werk dort fortsetzte. Doch der Wiener Adel wollte Beethoven nicht verlieren. Also zahlten ihm einige Fürsten ein Jahresgehalt von 4 000 Gulden um ihn in Wien zu halten.
Mit Ausnahme einiger Konzertreisen nach Leipzig, Prag, Dresden und Berlin verließ Beethoven Wien nicht mehr.
Beethoven war der geborene Rebell - in der Musik und auch im Leben. Er trug zum Beispiel nie eine Perücke, wie es damals üblich war. Auch sein natürliches Haar puderte er sich nicht. Er lief mit wirrer Mähne umher. Er war auch nicht besonders höflich oder freundlich, daher musste er sehr oft die Wohnung wechseln (69 Mal während seines Aufenthaltes in Wien). Einmal wurde er sogar wegen Landstreicherei verhaftet! Trotzdem wurde Beethoven als Künstler sehr geschätzt.
Sein Leiden
Im Jahr 1795 hatte Beethoven erstmals Gehörprobleme. Sein Gehör verschlechtere sich zunehmend. Im Jahr 1808 war er bereits stark schwerhörig und fünf Jahre später wurde er völlig taub. Er konnte seine eigenen Werke selbst gar nicht hören. Beethoven zog sich aus der Gesellschaft immer mehr zurück. Durch sein Leiden konnte er auch keine Konzerte mehr spielen. Etwas Schlimmeres kann einem Musiker kaum passieren!
Im Jahr 1826 unternahm Beethovens Neffe, mit dem er in sehr engem Kontakt stand, einen Selbstmordversuch. Der junge Karl überlebte zwar, aber Beethoven war sehr erschüttert.
Gesundheitlich ging es nun mit ihm hoffnungslos bergab. Ludwig van Beethoven starb am 29. März 1827 an einem Leber- und Darmleiden.
Zu seinem Begräbnis kamen Tausende von Verehrern auf den Währinger Friedhof. Die Grabrede wurde von dem bekannten Bühnenautor und Schriftsteller Franz Grillparzer geschrieben.
1888 wurden seine sterblichen Überreste auf den Wiener Zentralfriedhof überführt.
Sein Werk
Beethoven hat in seiner Musik einen ganz besonderen Stil. Viele seiner Werke klingen drohend, weil er dunkle, hämmernde Klänge einbaut. Die Musik ist hier dann laut und schroff. Natürlich gibt es bei ihm auch ruhigere Klänge.
Beethoven komponierte im Laufe seines Lebens vor allem für Orchester und kleine Instrumentengruppen wie z. B. Streichquartette. Seine Stücke bestanden aus drei oder vier Sätzen (= Teilen), ähnlich wie die Werke von Haydn und Mozart.
Interessant ist, dass Beethoven kaum für Sänger komponierte. So gibt es von ihm nur eine einzige Oper, nämlich "Fidelio".
Seine Leistung besteht aber nicht nur in seinen Werken. Er schrieb erstmals nicht nur für Adelige und ihre Paläste, sondern komponierte auch für die Bürger und ihre Konzertsäle. Seine Musik erforderte größere Orchester und größere Räume. Er war der erste Komponist, der sich an ein Massenpublikum wandte.
Zu seinem Werk zählen unter anderem 9 Symphonien, Ballette, Solokonzerte, Ouvertüren, 16 Streichquartette, 6 Klaviertrios, 10 Violinsonaten, 5 Cellosonaten, 32 Klaviersonaten, Bagatellen, 22 Variationen, zahlreiche Lieder, zwei Messen und eine Oper (Fidelio).