Nutztier: Hausrind
Das Hausrind gibt uns Fleisch, Milch und seine Haut. Einst nutzten die Menschen die Kraft um zB Felder zu pflügen. Es gehört somit zu den Nutztieren.
Weniger bekannt sind die Produkte aus den Hörnern. Auch die Knochen und Innereien werden verwertet.
In Österreich wurden 2019 ungefähr 625 000 Rinder und 55 000 Kälber geschlachtet.
Rund 1,8 Millionen Rinder wurden in etwa 57 000 von Bauern geführten Betrieben gehalten. Bevorzugte Rassen sind Fleckvieh, Braunvieh, Holstein und Pinzgauer Rinder und Grauvieh.
Sie eignen sich zur Fleisch- und Milchproduktion. Mehr als 500 000 davon sind Milchkühe. Jährlich werden viele Tonnen Rind- und Kalbfleisch erzeugt.
Rein rechnerisch leben durchschnittlich auf einem Bauernhof 32 Rinder, davon sind 8 Milchkühe.
Inhaltsverzeichnis
Wusstest du schon, dass ...
- eine Kuh 5 000 bis 10 000 l Milch im Jahr geben kann?
- eine Kuh erst ab der Geburt des ersten Kalbes Milch gibt?
- in Wien über 70 Tiere gehalten werden?
Ein paar Kühe sind beispielsweise am Tirolerhof im Tiergarten Schönbrunn zu Hause.
Fleischproduktion
Mit Rindfleisch sind auch Kalbfleisch und Ochsenfleisch gemeint.
Das Fleisch ist dunkelrot und fest. Jeder Österreicher isst im Jahr ungefähr 12 kg Rindfleisch.
Nach der Schlachtung wird das Tier in 25 Teilstücke zerlegt. Bis zu 70 % des Tieres können verwertet werden.
Die besten und teuersten Fleischstücke schneidet man aus dem Rücken und der Keule. Sie heißen Lungenbraten, Beiried, Rostbraten.
Innereien werden meistens bei der Wurstherstellung verwendet. Sie sind reich an Vitaminen und anderen Nährstoffen. Zur Verarbeitung in der Küche sollte nur frische Ware von jungen Tieren verwendet werden.
Knochen
Fleisch- oder Markknochen können zur Verfeinerung einer Rindssuppe beitragen. Nach dem Kochen kann das Knochenmark auf ein Stück Schwarzbrot gestrichen werden. Vielen Menschen schmeckt es mit etwas Salz vorzüglich.
Aus Knochen mit viel Fett kann Seife hergestellt werden. Dazu muss man sie in Wasser auskochen.
Knochenleim entsteht durch das Auskochen fettarmer Knochen. Er wird beim Verleimen von Holz verwendet. Beim Instrumentenbau wird er bevorzugt eingesetzt.
Knochenmehl besteht aus gemahlenen Tierknochen. Es wird als Dünger verwendet.
Kuhmilch
Milch und Milchprodukte sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Am bekanntesten ist sicher die Vollmilch. Es gibt aber auch Haltbarmilch, Kondensmilch, Rohmilch, Milchpulver, Buttermilch, Saure Milch, Erdbeer-Milch, Bananenmilch ...
Ein Milchprodukt ist Butter. In den Geschäften gibt es die Auswahl unter Teebutter, Tafelbutter, Kochbutter, Landbutter, Bauernbutter, Almbutter, Sommerbutter, Fassbutter ...
Außerdem sind auch noch die Buttermischungen Kräuterbutter, Pfefferbutter, Knoblauchbutter, Trüffelbutter, Hummerbutter, Sardellenbutter, Salzbutter ... in den Regalen zu finden.
Aus Milch werden noch weitere Milchprodukte hergestellt. Topfen, Rahm, Schlagobers, Joghurt, Fruchtjoghurt, Milchgetränke und Käse: Hartkäse, Weichkäse und Streichkäse.
Jeder Österreicher trinkt in einem Jahr etwa 70 kg Milch.
Rindsleder, Rinderfell
Aus der Haut und dem Fell des Rindes werden Schuhe, Bälle, Koffer, Taschen, Sitzmöbelbezüge, Boxhandschuhe, Gürtel, Handschuhe und Sättel hergestellt.
Rinderhaar von Schweif oder der Mähne wird zu Besen und Bürsten verarbeitet. Das weiche Ohrhaar eignet sich für Pinsel, die in der Kosmetik und der Malerei gebraucht werden.
Ochsenstärke
Da Stiere wild sind, kann ihre Körperkraft nicht gut genutzt werden. Kastrierte Stiere werden Ochsen genannt. Diese lassen sich gut abrichten und eignen sich so als Zug- und Arbeitstiere.
Die Motorisierung verdrängte hierzulande Kühe und Ochsen als Zug- und Arbeitstiere.
Hornträger
Die Hörner des Rindes finden auch heute noch Verwendung. Früher wurden Trinkhörner und Pulverhörner daraus erzeugt.
Heute gibt es Produkte wie Hornkämme, Hornknöpfe oder Hornbrillen zu kaufen.
Rinder-Allerlei
Rinder-Dung (= Kuhfladen) finden Verwendung als Dünger, in baumarmen Gegenden als Brennstoff und in Biogasanlagen zur Erzeugung von Ökostrom.
Getrocknete Rinderkopfhaut, -ohren, -nasen, Rinderhufe und Rindermägen (Pansen) werden als Katzen- und Hundefutter verwertet.
Aus Rinderknochen werden im Kunsthandwerk Schnitzerei hergestellt.
Haut und Knochen werden zur Herstellung von Gelatine verwendet. Gelatine ist in Gummibärchen, süßer Lakritze, Arzneimittel und Kosmetika enthalten.